Frühfrühlingsommer

„An diesem Tag im Haus zu sitzen, ist eine Sünde“, hat ihm seine beste Freundin direkt, wie sie nun einmal ist, gesagt. „Komm raus, die Sonne scheint, es ist warm und fühlt sich wie der erste Sommertag an und dabei haben wir gerade mal den 6. April.“ Und tatsächlich ist es draußen im Garten unerwartet warm. Die Bergmolchmännchen käbbeln sich im Gartenteich um die nicht so reichlich vorhandenen Weibchen, auf dem Hausdach sorgt mit lautem Geschrei ein Turmfalkenpärchen für künftigen Nachwuchs und die Hummeln sind immer noch auf der Suche nach geeigneten Höhlen für ihre Nester. Ganz verzückt schlawienert Herr Nipp samt seiner obligatorischen Tasse Kaffee beobachtend durch den Garten, entdeckt hier ein Kraut, dort ein Insekt, steht gefühlt stundenlang am Teich, wundert sich über die Größe der Schlammspitzschnecken und kann sich über deren Algenfrisuren amüsieren, die sie hinter sich herziehen, aber jedes Idyll hat irgendwann ein Ende. Spätestens wenn der Nachbar seinen laut stinkenden Rasenmäher anwirft.

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