Karriere

Hier werden mögliche Berufe für die Zukunft alphabetisch geordnet vorgestellt. Die neusten Artikel werden allerdings weiterhin solange oben bleiben, bis ein neuer Beruf klassifiziert, zertifiziert und vor allem katalogisiert dargestellt werden kann. Da es sich meist um Freiberufe handelt, kann hier nicht dargelegt werden, welche Einkommenssituation sich ergeben könnte. Die hängt auf jeden Fall vom persönlichen Engagement und den aufgebauten Beziehungen ab.

Neu: Veraltungsbeamter/-in: Die gesellschaftlich-demographische Entwicklung Deutschlands zum Altenstaat erzwingt ein Umdenken in den Verwaltungsstrukturen dieser Republik. In Zukunft wird es kaum noch Bedarf in Bezug auf Kinder und Jugendliche geben. Hier müssen folglich immer weniger Sachbearbeiter eingesetzt werden. Mit einer kleinen Umschulung zum /zur Veraltungsbeamten/-in können die frei werdenden Kräfte nun für sinnvolle Tätigkeiten zum Wohle unserer Rentner oder Unruheständler eingesetzt werden. So werden sich sicherlich ausreichende Möglichkeiten ergeben, neue finanzielle Belastungen für diese Klientel zu erarbeiten, welche dann auch eingefordert werden müssen. Zunächst aber wird im Moment im Thinktank „Age-inn“ ein positives Berufsbild entwickelt, das dann auch so beworben werden kann.

Neu: Handy- und Elektroschrottzerspanungstechniker / -in: In Zukunft werden sämtliche verbrauchten Eletronikartikel nicht mehr bequem als „Rohstoff“ in Containern in Entwicklungsländer verschifft, damit dort zarte und flinke Kinderhände das Recycling billigst übernehmen. Und zwar ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit. Das ist demnächst einfach verboten, blöd für uns? Nein, denn bald gibt es ein völlig neues Berufsfeld, wenn man genau hinschaut, dann sogar zwei (–> siehe Zentrifugaltechniker). Der HuEZT (Handy- und Elektroschrottzerspanungstechniker / -in) vermahlt in hygienisch einwandfreien und staubdichten Maschinen sämtliche Geräte zu Feinstaub. Das kann sogar mit Windkraft geschehen (siehe Windflügelwartungstechniker /-in) und ist damit zertifiziert umweltfreundlich. Eventuell können sogar alte Windmühlen umgebaut werden. Der Staub muss dabei wirklich im Mikrometerbereich liegen, um effizient Gewinne abzuschöpfen. Alles weitere findet sich unter der Rubrik Zentrifugaltechniker /-in.

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Zentrifugaltechniker / -in: Aus den Berufen des UD (Urban Digger) und des HuESZT (Handy- und Elektroschrottverspanungstechniker) ergibt sich folgerichtig das Aufgabenfeld es Zentrifugaltechnikers. Er sorgt mit einer bis ins Letzte ausgefeilten Zentrifugaltechnik, die wiederum ähnlich den Mühlen des Zerspanungsgewerbes mit regenerativen Energien betreiben wird, für die mechanische Trennung von Recyclingrohstoffstäuben im Nanometerbereich. Das vermeidet effektiv den Einsatz giftiger Trennchemikalien, die außerdem in Klärschlammteichen entsorgt werden und gereingt werden müssten. Chemikalien, die in den Entwicklungsländern immer noch eingesetzt werden, damit die westlichen und östlichen Hochindustrieländer ihre teuren seltenen Erden sowie Edelmetalle sauber geliefert bekommen können. Zwar werden die einfach zu schlecht ausgebildeten Menschen (Warum gehen sie auch nur so kurz zur Schule und arbeiten schon als Kinder?) dieser Länder eines halb- oder gar vorindustriellen Zustands ihre vielleicht einzige Einnahmequelle verlieren, allerdings werden sie die Reststoffstäube, die unweigerlich entstehen, sicherlich gerne gut abgepackt als völlig überteuerten Dünger kaufen, der die Felder über kurz oder lang völlig vergiftet. Aber das schert uns nicht, wir leben schließlich hier.

Bereits etablierte Berufe der Zukunft:

Auszugshelfer / -in: Die soziale Schere klafft immer weiter auseinander. Arm ist arm,  und wird in Zukunft immer weniger die Möglichkiet haben, Wohnraum anzumieten oder auch nur in die Nähe zu gelangen. (Der Reiche wird erst in der Gegenwart seines persönlichen Abgangs wissen, was wahrer Reichtum ist. Mit ein paar Milliarden lassen sich auch Freunde kaufen und Liebe und…)  Wer also Job oder jegliche finanzielle Grundlage in Zukunft verlieren sollte, wende sich bitte an einen Auszugshelfer, der wird sich um alles weitere kümmern, er räumt die Wohnung, stellt die wahrscheinlich abgenutzten Möbel an den Straßenrand zur Abholung und bringt überflüssige Wertsachen zur Verwertung, dabei wird er lediglich 70 Prozent des erzielten Erlöses einbehalten, um die Kosten zu decken, der rest geht natürlich an den Fiskus, schließlich hier ja ein Gewinn erzielt worden.  Vor allem die Menschen in Großstädten mit mehr als einer Million Einwohnern und unter 5 Prozent Arbeitslosigkeit sind auf diesen wahren Menschenfreund und Wohltäter geradezu selbstredend angewiesen.

Brandbeschleuniger /-in: Politische Prozesse brauchen vor allem eines, um wirklich greifen zu können und die Gesellschaft zu verändern, einen schmerzhaften Flächenbrand. Der Brandbeschleuniger hilft mit, indem er soziale Netzwerke mit ätzenden Parolen bedient und dort eine Art des negativen Guerillamarketings befeuert. Ohne ihn wird in Zukunft kein Politiker mehr leben wollen. Heute werden sie zwar sehr ungenau unter dem Begriff Blogger versammelt, aber diese Bezeichnung ist wohl zu weitläufig.

Chrysanthemenverkäufer/ -in: Berufsbilder sind dem steten Wandel unterworfen. Da uns durch die völlig einseitige Zucht zur Schönheit wahrscheinlich viele großblumige  Zierpflanzen mit allergrößter Sicherheit wegen genetischer Defizite und Schädlingsbefall wegbrechen werden, sollten sich die heutigen Blumenverkäfer schon jetzt auf die relativ resistenten Chrysanthemen spezialisieren.

Digitalarchivar / -in: Das Zeitalter digitaler Medienflut erzeugt offensichtlich einen Haufen virtuellen Mülls. Zwischen den inzwischen durchaus diversifizierten Sendeformaten kann allerdings lediglich im Rückblick ermittelt werden, was von Bedeutung sein könnte und was möglichst schnell und vor allem unwiderruflich gelöscht werden sollte. Im Digitalen Reißwolf werden in Zukunft einige Sendejahre vernichtet werden, die ansonsten die Speichermedien nur verstopfen würden. Der Digitalarchivar übernimmt in diesem Sinne die Funktion des Müllsortierers auf der Ebene von Bits und Bytes. Andererseits muss er in Zukunft angemessene Formen einer quasimusealen Präsentation finden, die Lust machen, auch weiterhin bestimmte Sendungen zu sehen.

Enkeltrickser/ -in: Jeder weiß, dass die Generation der Rentner und Pensionäre gut ausgestattet ist, bekommen diese Menschen doch noch Altersbezüge, die jenseits von dem liegen, was spätere Generationen je erhalten werden, obwohl gerade diese viel einzahlen mussten. Da ergibt sich fast natürlich eine Verpflichtung, die Leute von ihren finanziellen Speckgürteln zu befreien. Vor allem die Enkeltrickser sind hier gefragt, die auch Senioren, welche nie verheiratet waren oder gar als alte eiserne Jungfern ihren Lebensherbst fristen, plausibel erklären können, dass die längst vergessenen Nachkommen immer wieder dringend der Hilfe bedürfen.

Feinwortfinder/ – in: Die deutsche Sprache droht mit jedem Tag weiter zu verrohen. Da werden Schimpfwörter mit Fäkalsprache auch in den Massenmedien gekreuzt. Der Feinwortfinder soll in Romanen und Gedichten, Novellen und Dramen, in Zeitungen und weiteren Publikationen die wenigen verbliebenen schönen Wörter entdecken, welche noch halbwegs in der heutigen zeit verständlich sind und für positive Werbemaßnahmen verwendet werden könnten.

Handy- und Elektroschrottzerspanungstechniker / -in: In Zukunft werden sämtliche verbrauchten Eletronikartikel nicht mehr bequem als „Rohstoff“ in Containern in Entwicklungsländer verschifft, damit dort zarte und flinke Kinderhände das Recycling billigst übernehmen. Und zwar ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit. Das ist demnächst einfach verboten, blöd für uns? Nein, denn bald gibt es ein völlig neues Berufsfeld, wenn man genau hinschaut, dann sogar zwei (–> siehe Zentrifugaltechniker). Der HuEZT (Handy- und Elektroschrottzerspanungstechniker / -in) vermahlt in hygienisch einwandfreien und staubdichten Maschinen sämtliche Geräte zu Feinstaub. Das kann sogar mit Windkraft geschehen (siehe Windflügelwartungstechniker /-in) und ist damit zertifiziert umweltfreundlich. Eventuell können sogar alte Windmühlen umgebaut werden. Der Staub muss dabei wirklich im Mikrometerbereich liegen, um effizient Gewinne abzuschöpfen. Alles weitere findet sich unter der Rubrik Zentrifugaltechniker /-in.

Identitätsdesigner/ -in: Die Realität wird immer virtueller, deshalb muss jeder öffentliche Mensch inzwischen eine Scheinidentität aufbauen, die den anderen Menschen vorgibt, was sie zu sehen haben oder zumindest sehen sollten. Wieder kann hier gerade der Politiker lernen. So würde eine Bundeskanzlerin vielleicht ein größeres Gestikrepertoire haben, als die berühmte Raute, die sie intelligent vor sich herträgt.

Korkrestaurator /-in: Sie können sich gar nicht vorstellen, in wie vielen Situationen man sich einen professionellen Korkrestuarator wünscht. Das beginnt sicherlich mit dem Korkfußboden, den Kinder mit ihren Rutschpartien, die auch noch Spaß machen, völlig verhunzen und endet mit dem einmal geöffneten Wein, der so gar nicht gemundet hat und den man am liebsten auf schnellstem Wege wieder loswerden möchte, indem man ihn ihn weiterverschnekt oder wieder in den Laden zurückträgt. Da die Bestände an Korkeichen weltweit beständig schrumpfen, im Sauerland etwa findet sich keine einzige mehr, werden Korkrestauratoren in Zukunft noch viel zu tun bekommen. Nein, man wird ebenso wenig reich damit wie ein Bestatter, doch kann man sicher sein, dass wie bei ihm  immer und regelmäßig Aufträge hereinkommen, denn schlechter Wein wird auch mit schönen Etiketten nicht besser.

Laternenbestricker / -in: Das Stadtbild muss neue Konzepte der Realisierung finden. Wo früher Gaslaternen standen, haben sich über den Umweg von Quecksilberdampflampen und Neonröhren inzwischen bestrickend hässliche Leds breitgemacht. Hier müssen Strategien entwickelt werden, um möglicht umfassend vom neuen Design abzulenken. Eine Möglichkeit ist die Guerillabestrickung von Laternen- und Schildermasten. Ganz nebenbei werden damit auch ganz neue Biotope für Kleinstlebewesen geschaffen, die im üblichen urbanen Kontext sonst kaum eine Chance haben. Bestrickte Dinge können durchaus Haarläusen, Zecken und schmierigen Algen als Interims- und Übergangsbiotope dienen. So gesehen verschönert dieser Berufsstand mit den hübschen, meist geringelten Restwolldekoren nicht nur, sondern leistet Pionierarbeit im urbanen Umweltengagement.

Mangelwirtschaftsoptimierer / -in: Vor allem in eher realsozialistischen Staaten, aber auch mehr und mehr in den kapitalistischen Wirtschaftssystemen zeigt sich, dass bestimmte Rohstoffe immer knapper werden, abgesehen vom Rohstoff humanistischer Bildung auch solche wie Öl oder bestimmte Erze seltener Erden. Hier kann der Mangelwirtschaftsverwalter intelligent verteilen, indem er beispielsweise verschiedene Wirtschaftskreise zusammenbringt und ihnen so ermöglicht,  diese Rarstoffe gemeinsam zu verbraten.

Medienarchäologe /-in: Neben dem Dititalarchivar ist der wichtigste mediale Beruf der Zukunft wohl der Medienarchäologe, denn in den letzten Jahrzehnten ist etwas passiert, das unabsehbare Folgen auf unsere Zukunft hat. Die stetige Entwicklung neuer Speichermedien hat es mit sich gebracht, dass Unmengen an Daten mitsamt der veralteten Technologie entsorgt wurden. Von der Wachswalze über Schellack- und Vinylplatten, Cassetten, Datassetten, Floppys, Cds, Bluerays, und USB – Sticks hinaus, gibt es eine ungeheure Anzahl weiterer Speichermedien, die heute bereits seit Jahrzehnten vergessen sind, wer kennt z.B. noch Beta -Video oder die großen Videoplatten? Man sieht, hier besteht großer Handlungsbedarf. Erstens müssen die alten noch auffindbaren Geräte in den funktionablen Abspielmodus hergerichtet werden (Aufgabe des Medien – Archäotechnikers), zweitens müssen die alten Datenträger wieder ausgegraben und gereinigt werden und drittens muss irgendwer auch noch gefunden werden, der alles dies sinnvoll katalogisiert.  Es gibt viel  zu tun, packen wir es an, sagte schon vor Jahrzehnten die Ölreklame…

Meinungsprogrammierer / -in: Da die Menschen der Zukunft direkt mit dem Netz verbunden sind, sollte es für geschickte Leute möglich sein, Viren in die Hirne einzuschleusen und so die Menschen sicher und zuverlässig zu manipulieren. Sie werden ganz freiwillig jede Partei wählen,  auch wenn diese den größten Blödsinn verzapft. Aber Politik und Blödsinn schließen sich ja quasi automatisch aus.

Mietopfer  (neut.): Jede Zeit fordert ihre Opfer, es allerdings hierin zur Profession zu bringen ist schon ganz besonders. Für jeden Fall kann man dann zur Verfügung stehen, sei es, um Poltikern eine Zielscheibe zu verschaffen oder als Statistikopfer bei einem Flugzeugabsturz zu dienen. Das Profiopfer kann für jeden Unfug genutzt werden, da haben endlich auch unterdrückte Minderheiten ihren Spielball und können es hin und her schubsen. Ganz wichtig ist erstens ein devotes, ängstliches Gesicht und zweitens eine unabdingbar fast masochistische Lust am unterdrückt Werden.

Scheidungsplaner /-in: In einer Gesellschaft, in welcher nur noch die Hälfte aller Ehen hält (und das in vielen Fällen entweder aus beiderseitiger Gleichgültigkeit, wirtschaftlicher Notwendigkeit oder weil die eine Seite frühzeitig verstirbt), wird die Scheidung zu einem ritualisierten gesellschaftlichen Lebensevent. Hier findet der Scheidungsplaner ein reichhaltiges Betätigungsfeld; weil es noch keine Konventionen gibt, kann er die gesetzliche Trennung zum öffentlichen oder medialen Ereignis gestalten, zur Schlammschlacht stilisieren, allerdings auch zu einem intimen letzten Abschied im Kreise der Familie in leuchtenden Farben.Dann könne die Frischgetrennten noch ein letztes Tête-à-tête haben.

Umweltschadensregulator /-in: Machen wir uns nichts vor, die Klimaziele sind nicht zu erreichen, solange keiner der Großverbraucher bereit ist, mal den Balken aus dem eigenen Auge entfernen. Nicht immer nur den Splitter im Auge des Anderen suchen! Die flachen Inseln Ozeaniens werden auf jeden Fall untergehen, soviel steht schon mal fest, aber wen kümmert es eigentlich, abgesehen von denjenigen, die ihre Heimat verlieren? Sie haben lange im Paradies gelebt und irgendwann ist damit nun einmal Schluss, das wissen wir doch aus der Bibel. Allerdings müssen die Inseln trotzdem abgewickelt werden. Hier ergibt sich ein völlig neuer Beruf, der vor allem von Be-We-eLern und Vau-We-eLern gut bewältigt werden kann, denn solange alles nur aus Zahlenkolonnen besteht und man sich keine Gedanken um die Menschen, Pflanzen und Tiere macht, bereitet der Untergang einer Inselgruppe keine schlaflosen Nächte. Spannend allerdings wird es, wenn die Rechte z.b. der Internetkürzel zu vermarkten sind oder noch besser, die Telecomfrequenzen neu versteigert werden müssen. außerdem im Angebot Palmen für Malibu und seltene Reptielienarten  oder Vogelspinnen für zu Hause. Wenn die nicht schnell in kleine Kisten verpackt und nach Europa exportiert werden, sterben sie noch aus, das wäre doch zu schade. Man sieht: echt echter Volltreffer an Zukunftsberufen.

Urbaner Schatzsucher / -in (urban digger):  Das Berufsbild des städtischen Schatzsuchers erklärt sich aus der Erkenntnis, dass im urbanen Kontext an einer Vielzahl von Orten eine Vielzahl von Materialien verbaut wurden, die über die Jahre ihren eigentlichen Zweck und vor allem Nutzen verloren haben. Metallskulpturen aus Bronze, Edelstahl oder COR -10 Stahl, der dauerhaft und beständig rostet, können problemlos zurückgebaut werden, da die meisten dieser als Kunst bezeichenten Arbeiten die Städte nicht unbedingt verschönern, sondern den zügigen Verkehrsfluss eher stören, denn die Aufmerksamkeit der Autofahrer wird eindeutig abgelenkt. Außerdem ist es nicht gut, wenn der Mensch eigene Gedanken entwickelt und sich gar mit seiner Lebensrealität intellektuell auseinandersetzt. Auch ein Großteil der Straßenschilder ist geradezu überflüssig, vor allem solche, die auf Geschwindigkeitsbegrenzungen in sensiblen Bereichen vor Kindergärten und Schulen hinweisen. Auch Kinder können nach links und rechts gucken, bevor sie zügig die Straße überqueren. Weitere Vorschläge für das städtische Schatzsuchen: Autos, die älter als drei Jahre sind; Leitplanken; öffentliche Mülltonnen (nicht deren Inhalt) und so weiter. Der wahre urbane Schatzsucher ist kreativ, da darf sich auch niemand wundern, wenn über Nacht plötzlich sämtliche Metalle auf den den Friedhöfen verschwinden.

Veraltungsbeamter/-in: Die gesellschaftlich-demographische Entwicklung Deutschlands zum Altenstaat erzwingt ein Umdenken in den Verwaltungsstrukturen dieser Republik. In Zukunft wird es kaum noch Bedarf in Bezug auf Kinder und Jugendliche geben. Hier müssen folglich immer weniger Sachbearbeiter eingesetzt werden. Mit einer kleinen Umschulung zum/zur Veraltungsbeamten/-in können die frei werdenden Kräfte nun für sinnvolle Tätigkeiten zum Wohle unserer Rentner oder Unruheständler eingesetzt werden. So werden sich sicherlich ausreichende Möglichkeiten ergeben, neue finanzielle Belastungen für diese Klientel zu erarbeiten, welche dann auch eingefordert werden müssen. Zunächst aber wird im Moment im Thinktank „Age-inn“ ein positives Berufsbild entwickelt, dass dann auch so beworben werden kann

Wissenslückenmanager /-in: In Zeiten der fehlenden oder mangelnden Unterrichtung von adoleszenten Lernwilligen, weil die finanziellen Mittel hierfür fehlen, sollten diese Menschen ihre Nische finden. Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Anstatt etwa einen Lehrer anzustellen, der laufende Kosten verursacht, wird der Wissenslückenmanger lieber jedem Schüler einen Pad besorgen, damit sind diese still und beschäftigt, vielleicht finden sie auch die Grammatik- App. Wahrscheinlich werden sie allerdings all die Spiele spielen, die weder dumm machen, noch Sinn. Auf jedem Fall werden so nur Fixkosten zu Buche schlagen. Auch Politiker können sie hervorragend einsetzen und sei es für das Schreiben von Doktorarbeiten.

Zentrifugaltechniker / -in: Aus den Berufen des UD (Urban Digger) und des HuESZT (Handy- und Elektroschrottverspanungstechniker) ergibt sich folgerichtig das Aufgabenfeld es Zentrifugaltechnikers. Er sorgt mit einer bis ins Letzte ausgefeilten Zentrifugaltechnik, die wiederum ähnlich den Mühlen des Zerspanungsgewerbes mit regenerativen Energien betreiben wird, für die mechanische Trennung von Recyclingrohstoffstäuben im Nanometerbereich. Das vermeidet effektiv den Einsatz giftiger Trennchemikalien, die außerdem in Klärschlammteichen entsorgt werden und gereingt werden müssten. Chemikalien, die in den Entwicklungsländern immer noch eingesetzt werden, damit die westlichen und östlichen Hochindustrieländer ihre teuren seltenen Erden sowie Edelmetalle sauber geliefert bekommen können. Zwar werden die einfach zu schlecht ausgebildeten Menschen (Warum gehen sie auch nur so kurz zur Schule und arbeiten schon als Kinder?) dieser Länder eines halb- oder gar vorindustriellen Zustands ihre vielleicht einzige Einnahmequelle verlieren, allerdings werden sie die Reststoffstäube, die unweigerlich entstehen, sicherlich gerne gut abgepackt als völlig überteuerten Dünger kaufen, der die Felder über kurz oder lang völlig vergiftet. Aber das schert uns nicht, wir leben schließlich hier.

Zwischenstandsverwalter /-in: Das genaue Berufsbild ist noch nicht absehbar, doch scheint sich heraus zu kristallisieren, dass diese Spezialisten vor allem in Perioden der nicht beendeten Entwicklung von neuen technischen Produkten eingesetzt werden. Sie können solche Halbgegorenen Dinge dann als Novität verkaufen, auch wenn sie wissen, dass die Haltbarkeit nicht länger ist, als man braucht, um damit bis zur nächsten Kreuzung zu fahren. Eine besondere Ausformung dieses Berufsstandes wird den Regierungen in der zweiten Hälfte einer Legislaturperiode zur Hand gehen, dann nämlich, wenn es schon auf die nächste Wahl zu geht und keine Partei mehr unangenehme Wahrheiten oder gar Gesetze verabschieden wird.