Gut

Immer wenn irgendwo ein Schallplattenladen auftaucht, kann Herr Nipp nicht anders, er überschreitet die Schwelle und taucht ein. Es gibt solche Läden, die braucht niemand, solche mit Fantasiepreisen, die sich ansonsten nur auf Sammlerseiten im Zwischennetz für Vinyl der Kategorie „mint“ finden, was heißt, dass die Platte so aussieht, als komme sie frisch aus dem Presswerk. Wenn allerdings normal gebrauchte Scheiben so bepreist sind, ist das schon eine Frechheit. Die meisten Läden allerdings bieten ihre Ware zu recht guten Preisen zwischen 2 und 8 Euro an. Gut, es gibt auch Ausreißer, dann wenn etwa Erstpressungen von wegweisenden Bands im Angebot stehen. Kürzlich fand Herr Nipp eine deutsche Erstpressung des berühmten Albums von Velvet Underground & Nico aus dem Jahr 1967 mit Warhols gelber Banane für 250 Euro, überlegte kurz und wusste, auch dieses Mal würde er die Rarität nicht erwerben, auch wenn es in den Findern juckte. Aber immerhin hat er eine Platte der Band Matador (mit Gudrun Gut, die auch bei Malaria!, Einstürzende Neubauten und DIN A Testbild mitgespielt hatte) für schlappe 8 Euro gefunden und einen günstigen 12 Euro Velvet Underground Sampler mit einigen Versionen, die er so noch nicht im Besitz hatte. Natürlich lassen sich alle Sachen auch irgendwo im Netz finden, aber das stöbern im Plattenladen hat doch immer noch einen besonderen Reiz. Niemals ist klar, was du entdeckst und die meisten Bands sind dir sowieso unbekannt.

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