Regeln

„Es gibt Regeln des Marktes, an die musst du dich halten, wenn du in der Kunst erfolgreich sein willst!“, hört er gerade am Nachbartisch einen unglaublich intellektuell daher kommenden Mann mit toupierter Frisur dozieren. Tatsächlich hören diesem ein rundes halbes Dutzend fast noch junger Menschen gebannt zu. Der Redende mach eine Pause, senkt seine Stimme etwas ab und spricht in leisem wie verschwörerischem Ton (Lieber Leser, entschuldige bitte die Häufung der Adsjektive, hier lässt es sich leider kaum vermeiden.). „Du musst natürlich auffallen, durch dein Aussehen, deine Sprachwahl und den Duktus des Sprechens, du musst jedem begreiflich machen, dass DU DER bist.“ Sein fast irritierender Blick (Fast, weil Herr Nipp nicht weiß, ob der Typ einfach irre in die Gegend glotzt oder die Fliege an der gegenüberliegenden Wand hypnotisch zu fixieren trachtet.) kreist durch den Raum, bleibt an einer Stelle kleben und bewegt sich nicht weiter, sie scheinen größer zu werden. „Brich alle Regeln, die zu brechen sind, sei peiiinlich, aufsääässig und lass dir von niiiiemandem etwas sagen. Provoziere mindesteeens einen schweheren SKANDAL in deinem Leben…“ Herr Nipp steht auf und räumt dem Schwätzer das Feld. Von dem kann er nichts Neues erfahren, all diese Erfkenntnis sind ihm bereits seit Jahrzehnten vertraut.

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