Ja und nein

Ja, Texte sollten mit einer postiven Aussage beginnen. Ja, immer. Wer mag schon solche lesen, die sich negativ in das Tagesgeschehen schieben. Ist es nicht viel besser, wenn zu lesende Texte die Realität ausblenden? Herr Nipp ist sich sicher, sicherlich gibt es dem Leser lebensbejahender Wortkonglomerate ein gutes Gefühl, sich bestätigt zu sehen, statt mit den immer gleichen abschätzigen Betrachtungen dieses Weltenmolochs heruntergeholt zu werden. Ausgehend von der Hypothese, dass das Zusagende niemals ins Gegenteil drehen kann, , abgesehen von grundsätzlich bejahenden religiösen oder politischen Texten, die auch mal gerne ins Gegenteil verdreht werden, natürlich aus ideologischen Gründen, hat er sich also dafür entschieden, alles, aber auch wirklich alles im Sinne von ALLES, positiv zu beschreiben. Niemals, auf keinen Fall nicht, wird er mit einer doppelten Verneinung oder einem Konjunktiv beginnen, auch wenn dies vielleicht literarisch anspruchsvoller sein könnte. Anstatt „Es ist nicht auszuschließen, dass der Mensch nichts Böses im Sinn hat.“ hieße es dann “Der Mensch hat gutes im Sinn.“. Er legt das Blatt zur Seite und denkt von sich ganz unbemerkt laut: “Nein, es passt nicht zu mir, nichts mehr den Umständen abzuringen. Ich darf die Texte auch weiterhin der Befragung entziehen.“ Denn wenn auch das Denken eine Zusage an die Realität darstellt, kann es nicht keine grundsätzliche Infragestellung beinhalten.

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