Romantisches Idyll

zwiespältig,das wissen wir ja schon länger oder glauben zumindest, es vermuten zu müssen, ist des lakonisch sprechenden, noch mehr denkenden Herrn Nipps Verhältnis zur vulgären Romantik, jener also, die im Fernsehen, in der Werbung oder gar im Kino progagiert wird. Dinner bei Kerzenschein und einem Glas guten Rotweins, einste Kleidung. Sagen wir es anders,er hält diese säuselnde Form der gemütlichen,verliebten und dürftigen Behaglichkeit für puren Kitsch. Er læsst, dort sitzend auf einer hölzernen Bank, den Wald lieber ins Dunkel gleiten. Beobachter des Geschehens,wertungsfreien Genießens. Sieht die streitenden Eichelhäher und zeternden Amseln,die quirligen Meißen und Finken, nimmt die letzten rieselnden und leise aufschlagenden Blätter wahr. Im Einklang mit sich und der Umwelt. Er nickt dann häufiger weg, gleitet in diesen seltsam aufmerksam tauben Zwischenzustand und gelangt ins Reich des Halbtraums. Lang nicht kennt er jeden Weg dort, aber die Orientierung stimmt grob und manchmal hat er keine andere Wahl und muss sich fragen, was denn in Gottes Willen die Realität ausmacht. Und letztlich weiß er, dass genau dieser Zustand sehr romantisch ist.

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