Gold

Aus dem Fenster blickend, blendet ihn die Sonne, die tief am Horizont in den Raum hereinscheint. Herr Nipp steht auf, geht einige Schritte bis zur Glastür, öffnet diese und betritt die weitläufige Terrasse vor dem angemieteten Bungalo. Keine Feriensiedlung, sondern ein allein in der Landschaft stehendes Haus mit einem Blick auf das Meer. So etwas gönnt er sich alle Jubeljahre mal. Er sieht die Pflanzen, die inzwischen ihre Leben verbraucht haben, die vielleicht nächstes Jahr wieder kommen werden, aus den Samen, die sie nun verstreuen, beim ersten Regenschauer aufwachsend. Er kann mit seinem Blick auch eine Eidechse erhaschen, die sich nun zum Abend hin zurückzieht und des Nachts der Dinge harrt, während ein Gecko aus seinem Versteckt kommt. Und als die Wolken sich verziehen, sieht er endlich das flüssige Gold, das Meer. Er war am gleichen Tag da unten und hat gesehen, was im Meer schwamm. Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

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