nochmal Wald

Und eines ist klar, keine der hier nicht aufgeführten Arten soll ausgeschlossen bleiben.Die Fichten sind tot, und wenn nicht, dann zumindest bald. Herr Nipp hat diese Nadelbäume niemals sehr gemocht. Jaja, Brotbaum der Waldbauern. Er war immer schon der Meinung, dass Mischwälder eigentlich viel schöner wären. Aber es mag auch sein, dass ihm dies sein Vater schon in Kindertagen eingeredet hat. Und oft, wenn er seine Runden dreht – durch die einstigen Wälder oder besser Fichtenplantagen – hat er so seine Visionen. Er würde gerne einige Hektar Wald kaufen und neu bepflanzen. Er hätte gerne das Geld und den Mut Neues zu wagen. Wie wäre es, wenn man Mischwälder anlegen würde, in denen die Bäume nicht in Reihen wie Soldaten stehen würde, sondern mal in Gruppen, mal mit größeren Abständen. Pflanzungen, die nicht durchforstet würden, sondern in denen sich die Bäume durchsetzten, die diesen Standort wirklich verkraften? Er glaubt, es wäre doch spannend zu sehen, wenn zwanzig oder dreißig verschiedene Arten zusammen kämen, die sich vielleicht vertragen, vielleicht aber auch nicht. Dort wo es feucht ist, würde er Erlen und Weiden setzen, an anderen Stellen einige Buchen, möglichst etwas von den anderen Bäumen entfernt, zwischen denen einige Hainbuchen und Ilexe stehen, die den Schatten vertragen können. Wie schön aber muss ein Wald sein, in dem es Kirschen und Traubenkirschen, Eschen und Ebereschen, Lärchen und Kiefern, Berg- Spitz- und Feldahorn, Trauben- Stiel und Roteichen, Kastanien und Esskastanien, Elsbeeren und Birken, vielleicht auch einige Robinien, Wildäpfel und Felsenbirnen gibt. In dem man Sträucher findet neben hohen Stämmen. Am Rand stünden Haselnüsse, Schwarzdorn und Holunder, Kreuzdorn, Pfaffenhütchen und Hartriegel, Heckenkirschen und auf einer freien Fläche würde eine Linde würdevoll ihre Äste zu einem umgedrehten Herz ausbreiten. Ein Sauerdorn würde im Herbst seine vitaminreichen Früchte tragen. Und eines ist klar, keine der hier nicht aufgeführten Arten soll ausgeschlossen bleiben.Heerscharen an Tieren könnten dort leben. Auch weil diese Form des Waldes nicht in erster Linie darauf getrimmt wäre, wirtschaftlich im althergebrachten Sinn zu sein. Aber solche spinnerten Ideen sind natürlich völlig abwegig, das weiß Herr Nipp selbst. Denn mal ehrlich, wer brauchte schon Lebensräume für eine Vielzahl, von Pflanzen, Pilzen und Tieren?

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