Erdnüsse

Auf dem Tisch steht rechterhand eine Schale, gefüllt mit extragroßen Erdnüssen in der Schale. Herr Nipp sinniert. Nicht kaputtgeröstet, sondern genau den richtigen Zeitpunkt haben die Röster abgepasst, natürlich zwecks einer optimalen Entwicklung des vollen Aromas. Es gibt auch die Billigerdnüsse, die ob ihres Geschmacks und ihrer Erscheinung kaum erträglich sind, sie munden, riechen einfach nicht gut. Auch optisch bleiben sie weit hinter dem gewünschten Optimum zurück. Sobald der Genießer, der versehentlich in einem schlecht sortierten Supermarkt eine solche Tüte zu 99 Cent für 400 Gramm erwischt hat, die Hülse öffnet, schlägt ihm eine Wolke des Geruchs zu heiß und zu lang gerösteten Erdnussfetts entgegen. Dann wird er den Rest ganz schnell beseite schieben, vielleicht voll schlechten Gewissens im Vogelhäuschen oder im Futterkasten für die Eichhörnchen entsorgen. Er wird, wenn noch kein Ladenschluss abzusehen ist, noch innerhalb der gleichen Stunde zum Gemüse- oder Feinkosthändler seines Vertrauens herübergehen und eine ordentliche, vielleicht wieder einmal zu große Portion der unterirdisch reifenden Hülsenfrüchte erwerben. Diese Nüsse aber, die kann er genießen, ohne Ende. Schlimm ist nur das Wissen, dass jede dieser Nüsse sich unweigerlich rund um die Hüften anlagern wird, fein verteiltes Fettpolster.

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