Ein Herr

Dass es so enden könnte, damit hätte er nicht gerechnet. Dass dieses „dass es so enden könnte“ überhaupt in irgendeiner Weise irgendwann einmal thematisiert werden würde, ja, dass ein enden Können überhaupt eine Möglichkeit des Seins sein sollte, das war ihm nie so beängstigend bewusst gewesen wie in jenem Moment, als sie ihm sagte, er sei doch ein wahrer Hundeexperte, nach alldem, was er in der letzten Stunde von sich gegeben habe. Vom dem er natürlich gar nicht wusste und noch weniger wissen wollte, was es war. Sein Laiendasein, sein sich bewusst ohne das Selbst der Situation Ausliefern wurde hier infrage gestellt und damit also der Schritt vom albernen Erkenntnisanfänger zum halbwegs anerkannten Besserwisser. Schlaumeisenhafter Oberlehrer, schlimmer noch schulmeisterlicher Wortverdreher, selbstzufriedener Rabulist oder eristischer Dialektiker. Dass er sich da schütteln musste, zu schütteln hatte, und das ohne jeglichen Schüttelreim (auch wenn dies überflüssig des Erwähnens erscheint), das wäre vorauszusehen gewesen, hätte er sich jemals Gedanken über das anwesend Sein des Möglichen und der Abwesenheit des Denkbaren gemacht.

Glücklicherweise kam in diesem Moment die Bedienung und riss ihn aus seinen Gedanken: „Ein Herrengedeck bitte.“

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.