Der Geist von – sagen wir einmal…

Egal welche deutsche Stadt, sie wird mit einem Geist verbunden, denkt er sich. Welcher Geist auch immer, man wird schon etwas finden. Da gibt es den Geist von Weimar, den der Dichter und Denker, des Humanismus. Der Geist von Frankfurt? Vielleicht noch 1848, vor allem aber das Bankwesen, den reinsten Kapitalismus, der sogar ohne Waren auskommt, ohne Produktionsmittel, reinste Fiktion der Buchzahlen. An diesen Geist glaubt die Welt.

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Der Geist von München? Könnte es die Hauptstadt der Weißwurst sein? Aber das als Geist zu bezeichnen, ist ja wohl lächerlich. Geist der Fußballhybris vielleicht noch. Und Berlin? Und auch noch Hamburg? Der Geist der vielen Hansestädte überhaupt. Der Geist von Mannheim und Stuttgart? Von all den rund 76 deutschen sogenannten Großstädten, die eigentlich gar nicht so groß sind, nur per Definition so genannt werden können, weil sie über 100.000 Einwohner haben. In Deutschland ist überall Provinz. Wer zum Beispiel Siegen jemals erlebt hat, weiß, dass es sich letztlich nur um eine Aneinanderreihung von Dörfern und Kleinstädten handelt, aber wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. Immerhin auf eine sehr eigene Weise charmant.

Wer glaubt schon, dass allein NRW 28 Großstädte besitzt. Eigentlich sind es doch gefühlt nur Köln sowie Düsseldorf mit ihren Umländern und das Ruhrgebiet. Der Geist von Düsseldorf? Nein, dazu fällt Herrn Nipp nichts ein. Bei all den föderalistischen Geistern in Deutschland verliert er immer so schnell den Überblick. Wie einfach haben es da doch die Franzosen und Engländer mit ihren klar zentralistischen Systemen. Jeder kennt den Geist von Paris und den von London. Oder sind es da doch nur die Wahrzeichen.

 
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