Bücher bestellen

Einen Tag zuvor hatte er sich sich noch ein Buch in der Buchhandlung seines Vertrauens abgeholt. Gedichte des jungen Autors, welcher in diesen Tagen in aller Munde war, die ihn irgendwie gepackt hatten. Einen Morgen zuvor bestellt, war das Werk schnell abholbar, kein Problem. Außerdem liebte er die Spaziergänge zur Fußgängerzone zu eben diesem Geschäft, die netten Gespräche, die er dort führte. Das beschwingt mit einer Neueroberung in der Umhängetasche nach Hause schlendern, es zu Hause auszupacken und im Hause oder Garten zu lesen. Nur bei gutem Wetter im draußen.
Nun aber hatte Herr Nipp ein echtes Problem. Vor ihm lag ein Katalog, Onlineversand. Nur Bücher ohne Preisbindung. Da waren schon richtig tolle Sachen zu finden und das zu unschlagbar günstigen Preisen. Früher hatte er dort regelmäßig bestellt, aber jetzt noch? Das war die Frage.
Er blätterte schließlich mit schlechtem Gewissen das bunte Blättchen doch noch durch, ja, sogar ein zweites Mal, fand auch einige Bücher, die man unbedingt besitzen sollte. Klassiker natürlich, etwas Philosophie (Warum wird dieses Wort eigentlich nach der Rechtschreibreform immer noch mit zwei ph geschrieben?), Fotobände und einen Sammelband mit kulturtheoretischen Texten. Er füllte den Bestellzettel aus. Er öffnete die Bestellseite im Internet. Er gab die Nummern ein. Er warf das ein oder andere Buch wieder heraus. Er schaute noch einmal korrigierend darüber und als er gerade den Bestellknopf drücken wollte, fuhr der Rechner herunter. Akku leer. Ein Zeichen.

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