Den Spielern am Netz

„Sagt mal, wusstet ihr eigentlich, dass Volleyball 1895 als seniorengerechte Version des Basketballs von einem Amerikaner namens William G. Morgan entwickelt wurde?“, fragt einer der Kombattanten dieses körperlosen Ballspielabends, während er darauf wartet, dass die Gegenseite sich endlich mal gemüßigt fühlt zu spielen. Da nur fünf Leute dieses Mal gekommen sind, spielen zwei gegen drei. Das Ergebnis ist eindeutig: Die zwei klar besseren Spieler erarbeiten sich mit drückender Überlegenheit vier Siege in Folge. Gnadenlos und uneinholbar. Seine Gegner, die sonst auch schon mal mit ihm in der gleichen Mannschaft sind, immer dann, wenn mehr Spieler kommen, spielen ihn immer wieder aus. „Woher weißt du das denn schon wieder?“ „Habe ich aus so einem Buch, in dem alle möglichen Details des Wissens stehen. Völlig zusammenhanglos, bedeutungslos – eben `Wissen für die Katz´.“ „Ich habe kürzlich gehört, dass einer bei „Wer wird Millionär“ genau wegen solch eines Buches die Eine-Millionen-Euro-Frage beantworten konnte. “ „Das wird mir nicht passieren, da wäre ich viel zu nervös“, sagt Herr Nipp noch und nimmt den plötzlichen und vor allem sehr kurzen Aufschlag der Gegenseite so unglücklich an, dass er stolpern muss, den Halt verliert und natürlich völlig körperlos mit voller Wucht im Netz landet. Sport mit Netz und doppeltem Boden, denkt er. Seniorengerecht also.

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