Vielleicht sollte ich zwischendurch mal wieder eine Glosse über so ein Thema wie Syllogismen in der Naturwissenschaft schreiben, da könnte man bestimmt eine Menge Beispiele bringen, wo und wann es gelungen ist, wann allerdings auch völlig in die Hose ging. Gelungen erschien mir damals dieses Taschenbuch von einem Physiker „Eine kleine Geschichte der Zeit“. Aber ich habe gehört, auch der habe wohl einige Denkfehler produziert. Hawkins hieß er, saß im Rollstuhl. Da tun sich noch ganze Arbeitsfelder auf. Wäre doch schon, wenn in unserer Zeitschrift mal über ein Jahr hinweg jede Woche ein großer Denkfehler der Geschichte präsentiert würde. Von Lamarque über Einstein bis hin zu Leonardo. Würde mir sicher Spaß machen. Ja, werde dem verantwortlichen Redakteur mal vorschlagen, diese Rubrik einzurichten.
So, weiter zu diesem Vortrag. Er sagt da, dass man mit einer begrenzten Zahl von grammatischen Regeln und Wörtern eine unbegrenzte Zahl inhaltlicher und formaler Möglichkeiten hat, auch das stimmt natürlich. Das freut dann sicherlich die Deutsch- und Fremdsprachenlehrer unter den Zuhörern, die ja auch eher als konservativ gelten, allerdings stolz auf ihre literarische Vielfalt sind. Aber das stimmt auch schon, wenn ich eine Handvoll Sand nehme. Die Strukturierungsmöglichkeiten bei den einfachen Vorgaben Höhe, Tiefe, Breite, Schwerkraft und Zahl der Schichtungen und Anzahl der Körner ist so immens, dass kein Rechner ausreichen würde, die Zahl zu erfassen. Aber mal ganz ehrlich – ist das denn auch wirklich so wichtig. Wir wissen, dass es unendliche Bücher gibt, die nie ein Mensch wird lesen können, das genügt doch fast.
Auch dass ab dem siebten Monat bereits Grammatik in großem Maßstab gelernt wird, überrascht und nicht sonderlich. Nur Leute, die in den letzten fünfzig Jahren keine Informationen über Menschenentwicklung vernommen haben, können bei einer solchen Aussage noch erstaunt gucken. Menschen lernen vom ersten Augenblick auf dieser Welt an. Auch dass wir Wörter beugen können, die es gar nicht gibt, kann kaum noch einen alten Hund hinter dem Ofen hervorlocken. Er bringt hier wunderschöne Unsinnsneologismen wie „quangen“ und „partieren“. Ja, auch die unterliegen festen Regeln. Dann zeigt er, dass wir zu Wörtern körperliche Beziehungen haben oder solche der Vorstellung. Das Beispiel, dass der Mensch bei einem gleichgroßen Holzstück mit der aufgedruckten Zahl acht größer greift, als bei einem mit der Zahl zwei war hierbei tatsächlich mal eine Neuigkeit für mich. Ja, das sind Forschungsergebnisse, denen jeder folgen kann.
