„Egal ob es Baustoffe sind oder Damenbinden, immer im Stress und jetzt muss gerade kurz vor Geschäftsabschluss so ein Verkehrschaos dazwischen kommen. Ein dickes Auto und ein schicker Anzug machen schon etwas her, da kannst du auch auf dicke Tasche machen, alles Spesen. Du darfst abends nur nicht den Billigdresscode der Normalvertreter erfüllen. Niemals ein starkfarbiges Hemd und bunte Krawatte anziehen, das bemerkt jede Dumpfbacke. Zurückhaltendes weißes Hemd, leger ohne Krawatte, das macht was her. Guter Anzug, muss sitzen. Und auf die Schuhe achten. Ganz wichtig, an den Schuhen erkennt man die soziale Stellung. Wenn du dich an die richtigen Frauen ranmachen willst, muss es gediegen aussehen. Geschäftsmann eben.“ Das Gesicht hellt sich mit diesem Gedanken merklich auf, er hatte wieder einmal etwas Gutes erlebt. Ganz fernab von jeglicher Moral. Auch das gehörte für ihn zum Berufsbild. Und wenn man niemals die Handynummer herausgab, war alles in Ordnung. Letztlich Lastfwagenfahrerträume, bei denen er sich erwischte. In Gedanken kann alles passieren.
„Dann siehst du aus, wie einer aus dem mittleren Management, das reicht vollkommen, man darf auch nicht zu dick auftragen, das merkt jeder. Dann noch etwas geheimnisvoll tun, aber charmant und schon bist du dabei.
Wäre ich nur liegen geblieben. Ja, so denken doch alle von uns, in jedem Hafen eine Braut, wie dazumal die Seeleute. Dabei stimmt das doch alles nicht. Nix war gestern und alles andere kann man sich vielleicht nur vorstellen, da wird nichts draus. Jede Nacht in einer engen Hotelkoje, und wenn es geht nach Hause, da ist es immer noch am Besten. Nicht einmal hatte ich einen Ausrutscher in der ganzen Zeit, nur brennt manchmal die Vorstellung mit mir durch. “ Bei dem Gedanken bekam er ein fast versonnenes Gesicht. Die Wut über den zeitweiligen Staunachbarn hatte sich schon wieder gelegt.
