Er hatte wirklich keine gute Laune, einen schlechten Tag erwischt und dann auch noch in diesem Stau stehen, das konnte nur zur Katastrophe geraten. „Man, was glotzt der Lackaffe neben mir mich dauernd an. Steht hier auf der Autobahn, mit seiner Rostlaube auf der Autobahn herum, als wäre es ein Parkplatz, das ist eine Autobahn, Rennstrecke zwischen den Städten. Solche Leute sind es doch, die alles aufhalten. Die verursachen die Staus, lahme Enten und Sonntagsfahrer, die mit ihrer sogenannten Gelassenheit bei anderen Aggressionen verursachen. Wofür haben wir denn die starken Motoren, ich sag nur Pferdestärken.“ Tatsächlich begann er seinen zuerst nur gedachten Monolog vor sich hin zu brabbeln. Die Gesichtslandschaft verzog sich immer mehr in Richtung Grimasse. Würde einem nachts ein solcher Mensch in einsamer Gasse entgegen kommen, wünschte man sich an eine andere Stelle der Stadt. Heißt es nicht in einem so daher gesagten Ausspruch, dem möchte man nachts nichts begegnen? Hier traf es zu. Wer jemals jenen Gesichtsausdruck von Bilbo Beutlin sah, als er bei den Elben den Ring zurück begehrt, der weiß so ungefähr, welchen Eindruck ein Außenstehender haben musste. Dabei war er nicht gerade von imposanter Gestalt oder gar Größe.
„Von nix`ne Ahnung und alles besser wissen. Ist bestimmt so ein Ökoheini, den ganzen Tag mit der Kiste über die Pisten zur nächsten Demo brettern, hunderte von Litern Sprit verbrauchen und hinten drauf ein Aufkleber mit „Atomstrom, nein danke.“. Der sollte lieber Fahrrad fahren, das könnte den Planten vielleicht retten, zumindest aber viele Staus verhindern. Wenn diese Schlaumeisen und Besserwisser, diese selbst ernannten Weltverbesserer und Ökoaktivisten sich doch nur in die Wälder zurückzögen und sich an Bäume ketteten, dann hätten wir Ruhe. …und vor allem freie Bahn. Da könnte ich echt sauer werden. Man.“ Er hatte wirklich einen schlechten Tag erwischt, eben Ärger mit dem Chef gehabt, morgens schon in einen Streit mit seiner mürrischen Frau verwickelt. In solchen Situationen kann man wohl nicht zufrieden gucken, schon gar nicht selbstzufrieden. Er hasste heute alles und jeden. Die Wunden waren zu tief und fraßen sich immer weiter hinein. Warum gerade er diese Ungerechtigkeiten immer anzog, magnetengleich, das konnte er sich wohl beim besten Willen nicht erklären. 
„Man. Jetzt fängt der mit seinem dämlichen Gesicht auch noch an Kekse zu knabbern, als wäre das das Köstlichste, was er je im Mund hatte. Der muss ja Zeit haben. Völlig aus der Welt getreten. Wahrscheinlich so ein Arbeitsloser, der sich auf meine Kosten ein schönes Leben macht. Man. sieht man doch sofort, dass da was faul ist. Wie kann man denn bei so einem Stau noch so dermaßen glücklich grinsen, der hat bestimmt gekifft oder das sind Spacecakes. Sollte eigentlich mal die Grünen Männchen anrufen und denen einen Tipp geben. Klar, das muss es sein, der ist ja gar nicht mehr zurechnungsfähig, solche Sozialschmarotzer sollten ganz schnell aus dem Verkehr gezogen werden. Das sind doch immer die Gleichen, die die Staus verursachen. Man, man, man.“Er zog eine nächste Zigarette aus der Schachtel, steckte sie zwischen die Lippen, entzündete sein Sturmfeuerzeug, Geschenk seines besten Freundes, und zog tief ein. Wenn es einem so schlecht geht wie ihm, dann muss auf irgendeine Art und Weise Kompensation betrieben werde. Und manchmal muss dann eine Zigarette her und nicht eine von den milden. Er hatte vor kurzem eine alte Sorte wiederentdeckt, ohne Filter. Auch wenn abends die Lunge schmerzte, das musste schon sein. Aber immer nur, wenn er allein war, damit Frau und Kinder ja nichts mitbekommen.