dialogen

„Was hast du da eben gesagt?“ Ja, was hat er da eben gesagt? Ihm ist aus dem Mund das Wort „dialogen“ gefallen, und er weiß nicht ganz genau warum. Ob sie nicht ein wenig dialogen könnten…Er hatte eigentlich fragen wollen, ob sie nicht mal endlich wieder mit einander sprechen könnten, war dann auf das Wort Dialog gekommen und der Mund hatte dieses neue Wort ausgespuckt. Na, eigentlich schön, er wird es in Zukunft wohl häufiger gebrauchen.

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Nasen

Über Nasen nachzudenken
krumme, gerade, kurze, schmale, lange, breite
über glatte und schrundige
über rote, braune, schwarze weiße, gelbe, blaue
über all die Hauttypen der Menschen
Sommersprossen
Akne, Pickel, Geschwulste und Narben
Stubsnasen, Adlernasen, Hakennasen
nein
aber sich in Augen verlieren

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Nervös

Eigentlich hatte Herr Nipp sich unten in die Cafeteria gesetzt, weil normalerweise dort niemand sitzt. Die meisten anderen nehmen sich ihren Kaffee und das fast obligatorische Stück Kuchen mit und setzen sich an einen Ort, von dem aus sie mehr Überblick haben. Nervös wird er allerdings, als sich einige Menschen am Nebentisch niederlassen. Ab diesem Moment herrscht keine Ruhe. Berede, Gelächter und Geklimper. So nimmt er seinen Kaffee, geht nach draußen, da ist es gerade zwar ziemlich kalt, aber er hat seine Ruhe.

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Stellen

Nach der Lesung, die er besucht hatte, waren noch einige Leute bei einem Glas Wein oder der obligatorischen Flasche Bier dort in Stellung hängen geblieben, hatten noch einige Fragen an den Autor gestellt. Und wieder einmal hatte sich herausgestellt, dass alle Menschen letztlich nur mit Wasser kochen, anders als vorgestellt. Sie hatten entdeckt, dass der Schein eben doch den klaren Blick verstellt. So eingestellt würden sie demnächst einige Stellen des Romans wohl noch einmal lesen. Ganz unverstellt.

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aufwachen

Seitdem er aufgestanden ist, eigentlich schon direkt bei Öffnen der Augen hat er einen Gedanken, der ihn nicht loslässt, selbst das Lesen in seiner Lieblingswochenzeitung kann ihn nicht ablenken. Er wächst und wächst und irgendwann ist er soweit ihn zu verstehen, in allem Konsequenzen und er muss sehen, dass er sehenden Auges mitgemacht hat, obwohl er lang schon wusste, dass es flasch war. Er wird sich ändern müssen, neue Wege beschreiten und hinterfragen. Er wird die Zukunft mitgestalten müssen und nicht mehr nur hinnehmen. Hoffentlich hat er den Mut und die Kraft dazu. „Wir säen, was wir ernten.Wir sähen, wenn wir hinguckten.“

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