Marian VIII

Was weiß die eigentlich schon? Und vor allem über mich! Alles nur Vermutungen. So ein Mist. Wenn die wüsste, dass alles wahr ist. Aber ich werde den Teufel tun und auch nur irgendwas davon zugeben. Da kam ich mir gestern echt vor wie ein Angeklagter, dabei hatte sie es sicher nicht böse gemeint. Ich hatte echt das Gefühl, sie würde mir den Verstand aus dem Hirn ziehen und dann reinscheißen. Oh man; WAS FÜR EIN TOLLE…. Klar, die kannst du dir echt abschminken, die ist zu hoch für mich. Und was die schon alles gelesen hat. Irre. Die nächste Woche werde ich mich auf meine Bude zurückziehen und einige von den Büchern lesen, die sie so verdammt beiläufig erwähnt hat. Wer kann denn schon ahnen, dass es so anstrengend sein könnte, jemanden kennen zu lernen, der einfach nur geil ist. Das glaubt mir sowieso niemand oder sagen wir mal so, das würde mir niemand glauben, wenn es irgendwelche Leute gäbe, mit denen ich mich ernsthaft unterhalten könnte, ohne dass sie weglaufen oder wahlweise mich auslachen. Aber die hat sich einfach in der Pause zu mir gesetzt und zugehört und dann hat sie angefangen zu erzählen und sie wusste so viel, hatte ich das Gefühl, über alle Menschen und vor allem über mich. Sie hat übrigens rote Haare und ist etwas größer als ich, das muss man sich mal vorstellen; rote Haare und größer und ich weiß nicht, ob sie wie ein Engel oder eine Hexe aussieht. Zumindest aber völlig faszinierend. Ich muss unbedingt versuchen, ihr auch zu imponieren, sonst spricht die bestimmt kein Wort mehr mit mir und denkt, boah, ist der Typ lahm. Also gibt es nur eine Möglichkeit: lesen lesen lesen.

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Marian VII

In einer Plattenhülle habe ich eine Notiz gefunden, die so gar nicht zu Papa passt, die aber in seiner Handschrift geschrieben ist. „Dein semiintellektuell anmutendes Schlausprech ist beseelt vom Wunsch nach irgendeiner Art von Relevanz und stellt sich letztlich immer wieder als hohles Geschwafel heraus, das von hübschen Worthülsen ach so poetisch dekoriert wird.“ steht da drauf. So ganz habe ich das noch verstanden, wenn es allerdings das meint, was ich denke, muss es dieser Satz echt in sich haben. Dann – dann wäre es harter Stoff, der Freundschaften zerbrechen lassen kann. TNT. Ich muss ihn unbedingt mal fragen, warum er das aufgeschrieben hat, aber wahrscheinlich wird er mir dann wieder irgendeine fadenscheinige und weichgespülte Geschichte erzählen – als wäre ich ein kleiner dummer Junge. Vielleicht frage ich besser die Mama, die mag ihn eh nicht mehr so gut leiden und vielleicht weiß sie ja etwas darüber. Ziemlich harte Stories habe ich da schon erfahren. Papa scheint gar nicht so nett und zurückhaltend gewesen zu sein, wie er immer tut. Und vorsichtig war er schon gar nicht. Ich verstehe nur nicht so ganz, warum er selbst nichts drüber erzählt. Da erfährst du lediglich, wie vorsichtig er sein Leben lebt. Die Musik finde ich jedenfalls ziemlich schrecklich, Tuxedomoon oder so ähnlich heißt das Werk, ziemlich schräge Töne, nicht meins. Wahrscheinlich erzählt er wieder, dass man solche Sachen nur oft genug hören muss, um einen Zugang zu kriegen. Das hat er vor einem Jahr schon bei Mozart und Bach gesagt und das ist echt der letzte Scheiß. Da gibt es noch nicht einmal Drums.

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Marian VI

Inzwischen habe ich die Anlage tatsächlich zum Laufen gebracht. Sehr sehr cool, wenn die Platten auf dem Teller rotieren. Da gibt es tatsächlich verschiedene Geschwinidigkeiten und du musst schon höllisch aufpassen, welche Platte wie abgespielt werden muss. ich habe zum Beispiel eine gefunden, die Band heißt wahrscheinlich LE PARC und die LP Tangerine Dream, vielleicht ist es auch umgekehrt, das muss ich noch herausfinden. Ein Bisschen wundert es mich, dass Papa so eine Musik früher gehört hat, das hat echt nur sehr wenig mit New Wave zu tun, aber soi genau kenne ich mich damit noch nicht aus. Auf jeden Fall fand ich die echt treibend und dann habe ich festgestellt, dass sie auf 45 lief. Das war allerdings nicht so vorgesehen. In der richtigen Geschwinidigkeit ist das echte Kiffermusik. Zumindest stelle ich mir das so vor. Da liegen die bestimmt bei auf dem Boden im Schlafzimmer von irgendwem herum und ziehen sich einen Joint nach dem nächsten rein. Aber egal wie schnell man sie spielt, irgendwie ist das schon faszinierend. Einige Elemente kenne ich aus irgendwelchen Filmen, glaube ich zumindest. Die größte Entdeckung ist allerdings, wenn man die Drehung mit dem Finger weiter verlangsamt. Sehr sehr cool. Ich glaube, dass ich da noch eine Menge auszuprobieren habe.

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Marian V

Egal wann und egal wo, es ändert sich nichts und es wird sich niemals etwas ändern. Ich werde immer der sein, auf den alle anderen herabschauen. Sie sehen mich als Monstrum und ich kann sie sehr gut verstehen. Wenn sie wüssten, was ich denke, würden sie mich mit noch größerem Abscheu ansehen. Manchmal überkommen mich Gefühle, die ich selbst nicht verstehe, Warum ist das Leben denn nur so hart zu mir? Warum geht es allen anderen denn nur so viel besser? Warum gehen die anderen durch ihr Leben, als könne ihnen nichts und niemand etwas anhaben? Das Leben ist wirklich nicht gerecht und die Blicke, die ich jeden Tag ertragen muss, lasten auf mir wie ganze LKW-Ladungen mit Kies und Zement. Ich fühle mich schwer und betoniert. Und wenn ich SIE sehe und sie so völlig gleichgültig zurückblickt, das zieht mir echt die Schuhe aus. Und jeder weiß, dass ich extremen Fußgeruch habe.

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Kindeswohlgefährdung

Kann der Unterricht gewisser Lehrer auch als Kindeswohlgefährdung gewertet werden?

 

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