Roman

„Ich werde einen Roman schreiben“, meint sie ganz selbstbewusst und blickt ihm in die Augen. „Worüber?“ „Das ist doch egal. Hauptsache ist, ich werde ihn schreiben. Wo ich anfange, woher es geht und wo ich ankomme ist jetzt noch nicht wichtig.“

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Pumpen

Das Herz pocht jeden Tag des Lebens, manchmal ganz unauffällig, nein, meistens sogar. Ganz selten aber spürt er es bis in den Hals hinein. Nicht immer angenehm, zugegeben, aber dann gibt des Situationen, da tanzen die Hormone und werfen Blasen im Blut. Und das nicht nur, wenn er die Natur betrachtet. Die Frage ist dann, wie er das Pumpen wieder herunter regeln kann. Keine Frage, es gibt immer Mittel und Wege. Und sei es, sich in den Wald aufzumachen zu einem langen Spaziergang.

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Telefonieren

„Das ist jetzt schon der vierte, der nicht dran geht. Wenn das so weiter geht, werde ich heute wohl niemanden erreichen.“, murmelt Herr Nipp vor sich hin, dabei hat er gerdeheute gesteigerten Redebedarf. Nicht dass etwas besonderes vorgefallen eäre, aber manchmal braucht er, wie wahrscheinlich jeder andere Mensch auch, ein Gegenüber zum Reden. Ein Gespräch von einem Thema zum nächsten schweifen lassen, sich künstlich echauffieren oder eben nicht. Er stellt sein Gerät ab, schaltet auf ausschalten und lässt es in der Wohnung. Während des kleinen Spaziergangs trifft er tatsächlich jemanden, mit dem er reden kann. Manchmal tut es einfach gut, den anderen zu wissen.

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Apfelbäume

Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen. So oder ähnlich mag es Martin Luther formuliert haben. Der Sinn bleibt gleich, denn die Hoffnung für andere bleibt, ohne zu sterben. Während Herr Nipp gerade auf dem Apfelbaumfeld eines Freundes quasi ehrenamtlich hilft, geht ihm dieser Spruch gleich mehrfach durch den Kopf, jedesmal mit einer anderen Konnotation, denn an diesem Tag geschieht das Schreckliche, ohne das Apfelbäumchen nicht gepflanzt werden könnten. Sie Reißen nämlich die sogenannten Krücken heraus, die nichts geworden sind. Bäumchen mit einer Schlinge befestigen, Trecker reißt die Pllanze mit einem Ruck aus der Erde. „Ich könnte mich hassen dafür, aber es bleibt nichts übrig. Wenn ich eine ordentliche Qualität verkaufen will, dann müssen die schlechten Bäume Platz machen für gute. Punkt.“ Herr Nipp kommentiert das nicht, hilft ja nichts. Er legt das Geschirr an den nächsten Stamm, befestigt die Schlinge an der Kette des Traktors und wieder wird ein Baum mit Ruck herausgerissen. Radikale Gewalt im Wortsinne. In der Pause fliegen zwei Kampfjets über die Landschaft und Herr Nipp denkt: „Und wenn morgen ein Krieg anfängt, müssen die schlecht angewachsenen Apfelbäumchen doch Platz machen für bessere.“

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Quote

Diesen Tag will er es endlich wissen. Zunächst hat er konkret vier Tiere beobachtet und die Zeit zwischen den Atemzügen gestoppt. Er hat Exemplare, die schon nach 5 Minuten wieder zur Wasseroberfläche schießen, um den Gasaustausch zu bewerkstelligen, bis zu sieben Minuten kann das an diesem Morgen gehen. Um sicher zu sein hat Herr den untersten Wert gewählt und danach mehrfach fünf Minuten lang gezählt. Jedes Mal tauchen in diesem Zeitraum rund vierzig Molche auf. Er nimmt also an, dass es rund diese Zahl im Teich gibt. Das ist schon ganz gut. Außerdem hat er festgestellt, dass sein Garten zu etwas neunzig Prozent Bergmolche und 10 Prozent Teichmolche beherbergt. Sollte die Wasserfläche weiter vergrößert werden, könnte vielleicht eine stabile Population aufgebaut werden. Nein, denkt er, das ist ja wie mit dem Sammeln, man hat nie genug.

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