Herr Nipp

Zwei Frauen, beide sehr attraktiv und dabei schon am sprachlichen Erscheinungsbild als äußerst gescheit anzusehen, hatten sich neben ihn an die Theke seines Lieblingslokals gesetzt, nett gegrüßt und sich sofort ins Gespräch vertieft, ohne die nähere Umgebung weiter zu beachten. Folglich nicht umhin kommend, ihrem durchaus launigen Dialog zu folgen, hatte er so von einem Thema erfahren, welches ihm bisher völlig verschlossen gewesen war. Alle möglichen Formen des Träumens hatte er seiner Meinung nach bereits selbst erlebt, Tahträume sowieso immer wieder, aber auch Alpträume, erotische und feuchte, solche, in denen er vergangene Geschichten noch einmal erlebt hatte. Längst verstorbene Verwandte und Freunde hatte er im Traum wiedergetroffen. Einmal hatte er mit seinem Lieblingsonkel einen langen Disput darüber, ob die Welt gottgeschaffen sein könne. Auch heute noch kam jener Kindheitstraum vor, dass er in der Wiese lag und plötzlich tonnenförmige Raumschiffe oder Zeppeline vom Himmel herab kamen. Fliegen war für ihn in jener anderen Sphäre eine direkte Folge des immer höher Springens, nicht laufen können eine unvermeidliche Erscheinung in Albträumen und ja, er war diverse Male aufgewacht und wusste nicht, was nun real ist. Es gibt sicherlich Situationen, da bestehen im Wachsein Zweifel. Es holt an dieser Stelle aber zu weit aus, beschreiben zu wollen, was ihm alles so träumend passiert war. Nur jene Klarträume, welche die beiden Frauen besprachen, waren ihm völlig unbekannt. Klar, dachte er, Klarträume, wieder so eine Sau, die durchs Dorf getrieben wird.

irren
und
völlig daneben liegen –
und
an diesen Fehlern
wachsen,

Viel zu reden, heißt nicht notwendig, viel zu sagen zu haben.

Alles haben können,
alle Wünsche erfüllt bekommen,
rundum zufrieden –
oh, wie langweilig

Das Hadern mit der Welt
ist die eine Möglichkeit,
es kann allerdings auch
gehandelt werden.