Es hilft alles nichts, ein Jahresprojekt braucht Herr Nipp immer. Da die Mitbewohnerin des Hauses, in dem er seit einiger Zeit lebt und damit ist nicht die Katze gemeint, die sich dieses Haus zu ihrer zentralen Heimstatt auserkoren hat, ebenfalls der Meinung ist, dass sich ein Garten immer weiter entwickeln muss, ganz nach dem Motto „Stillstand ist Rückschritt!“, geht kein Weg daran vorbei, etwas Neues zu schaffen, etwas Großes und den Garten Prägendes. Die beiden haben sich den ganzen Winter darüber Gedanken gemacht, ob nicht ein neuer und vor allem wesentlich größerer Gartenteich gut für das Mikroklima sei. Bisher hatten sie zwei kleinere Tümpel im Garten, der nächste soll diese zusammenfassen und um die Hälfte vergrößert werden. Ganz zentral, an bester Stelle, den größten Teil des Tages unverschattet. Eine Verdunstungsfläche von etwas mehr als 20 Quadratmetern verschafft hoffentlich im Sommer kühlere Temperaturen. Aber wohin mit dem Aushub? Bereits die ersten beiden Teiche haben viel Boden, Mutterboden und vor allem gelben und grauen Lehm zutage gefördert. Weggeworfen wurde nichts, wer weiß, wozu es später noch gebraucht werden kann. Damit hatten sie einige Hochbeete angelegt. Vor und hinter dem Haus. Jetzt, so haben sie entschieden, werden eben die Ränder zu den Nachbarn etwas erhöht, es geht ja nur um 5 Raummeter. Die seitlichen Nachbarn haben offensichtlich keine Probleme damit, dass ihre Gärten nun etwas tiefer liegen, noch tiefer als bisher schon, auch wohl weil die Bodenmasse durch Trockenmauern abgefangen wird, die ebenfalls ganz nebenbei entstehen. Glücklicherweise hat Herr Nipp in den letzten Jahren überall Steine gesammelt und zusammengetragen, so viel, dass er auch zwei Freunden und seiner Schwester davon abgeben konnte. Der Nachbar auf der gegenüber liegenden Seite allerdings ist gar nicht so erfreut und poltert los. Da hilft nur Besänftigung mit freundlichen Worten. Man will ja gar keinen Nachbarschaftsstreit und streiten ist Herr Nipps Sache so gar nicht. Nicht dass hier jetzt der Eindruck entstehe, er sei von Gutmenschentum befallen. Er mag einfach keinen Streit und liebt die Harmonie, ganz nach dem Motto „Seid nett zu einander.“ Choleriker können schließlich nichts dafür, dass sie so sind. Ruhig geblieben, besänftigt dies tatsächlich auch diesen gereizten Mann. „Keine Sorge, der Boden liegt nur vorübergehend hier, er wird natürlich wieder entfernt.“ „Nein, nein, das meinte ich jetzt auch nicht, ihr sollt ja nicht die doppelte Arbeit haben. Ich möchte nur nicht, dass noch mehr dazu kommt.“ „Mit Ausschachten sind wir fertig, als wird es auf keinen Fall mehr.“ „Dann ist ja gut.“ Der Mann entfernt sich vom Gartenzaun.
„Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“, hieß es nicht so früher bei „Der siebte Sinn“? Die riesige Folie legen die beiden Gartenteichbauer in aller Ruhe aus. Das braucht Zeit. Hektik ist die Grundlage von Fehlern. Falten werden sorgsam bedacht gelegt, erst nach dem Befüllen und auslegen von Steinplatten wie Lehm und Teichbepflanzung werden überständige Folienreste beschnitten. Schließlich muss alles noch nachsacken, wenn nötig. Nachhaltigkeit ist hier fast alles, zumindest sehr wichtig. Natürlich haben sie schon jemanden gefunden, der sich darüber freut, sie im eigenen Garten für die Abdeckung von Hölzern zu verwenden. Zum Abschluss müssen noch die Randsteine auf die Trockenmauern ringsherum gelegt (gesetzt) werden, fertig ist der Gartenteich. Was sich jetzt hier nach einem Kinderspiel anhört, dauerte letztlich vier Tage a acht bis zehn Stunden. Wenige Stunden der körperlichen der Plackerei für Freude das ganze Jahr über. Und ein Wunder ganz nebenbei: Keiner der beiden hat die nächsten Tage Muskelkater.
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