Gartenarbeit

Der Frühling naht, das kann nichts Herrn Nipp im Haus halten. Angezogen mit den richtigen Klamotten, festem Schuhwerk und in der Hand einem Eimer mit Werkzeugen stürzt er sich auf dem Garten. Überall muss dringend etwas passieren. Die ersten Frühblüher sind schon dabei zu verwelken, aber schon schieben sich die nächsten nach oben. Die Elfenkrokusse geben langsam auf, lassen ihre bestäubten Blüten verwelken, auch die Schneeglöckchen zeigen erste Verfallserscheinungen. Immerhin zeigen die Narzissen und Tulpen ein erfreuliches Wachstum und der Bärlauch hat die Blätter bereits entfaltet. Doch überall liegt noch Laub von letzten Jahr. Also wird vorsichtig entfernt, was stören könnte, möglichst ohne die frischen Triebe zu zerstören. Überall entdeckt er Würmer, die sich unter den welken Blätter an diesen gütlich tun. Alles wird vorsichtig auf dem Komposter verfrachtet. Nächsten Herbst kann der braunbröckelige Naturdünger dünn ausgebracht werden. Drei Dinge fallen ihm mittags auf, erstens, dass diese Arbeit wirklich Freude bereitet und innere Genugtuung verschafft, sich sogar ein tiefgreifendes Glücksgefühl ausbreitet, zweitens, dass die die Zeit unglaublich schnell vergeht und dabei offenbar unglaublich viel ein- und ausgeatmet wurde, herrlich klare Luft und schließlich drittens, dass die erste Ernte Bärlauch, mit kalt gepresstem Olivenöl und Parmesan unter die Nudeln gemischt jedes Jahr einer der größten Genüsse ist, die er sich vorstellen kann. Glücklicher weise wird dieser mittelfrühe Blüher, dank der umsichtigen Ernte von nur einem Blatt pro Pflanze, jedes Jahr mehr. Er könnte sich heute gar nicht mehr vorstellen, wie es wäre, wenn er keine dieser wunderbaren Pflanzen im Garten hätte.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.