Cafeteria

In den Pausen zieht er sich gerne in eine Ecke der nicht allzu modernen Cafeteria zurück. Insgesamt sieben Tische, achtzehn Stühle und eine Eckbank gibt es dort. An der Wand hängen Bilder, immerhin Originale, mit stilvollen Stillleben. Die Malereien sind nicht gut, aber gut gewollt, das ist doch auch schon was. Er isst dort meist ein Brötchen mit Käse und scharfem Senf, trinkt in aller Ruhe einen Milchkaffee dazu, hält oft ein Pläuschchen mit einer der netten Bedienungen, immer augenzwinkernd dann. Man weiß sich gegenseitig zu schätzen und manchmal wird sogar herumgealbert. Er beobachtet durch die Jahreszeiten die verschiedenen Dekorationen, zu Ostern, Karneval, zum Sommer hin oder Herbst und ganz wichtig dort scheint die Weihnachtszeit zu sein. Jedes Jahr etwas anders, mal eher schlicht und manchmal so bombastisch kitschig, dass er es kaum aushalten kann. In solchen Fällen weicht er der Frage, wie es ihm denn wohl gefalle, gerne mit einer Gegenfrage aus: „Ist eventuell noch einer der kleinen Salate zu haben?“

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