Romanfigur

Natürlich, das muss doch jedem gefallen, dessen ist sich Herr Nipp mehr als alles andere bewusst, zumindest aber glaubt er er zu wissen, dass es jedem und jeder gefallen müsse, irgendwann zu einer Romanfigur zu werden. Nicht einfach Objekt oder gar Subjekt einer kleinen Geschichte, die schnell gelesen und noch schneller vergessen werden würde, sondern Protagonist oder Antagonist in einem Roman, einer ganzen Saga, die sich über diverse Bände bis zu einem mehr oder weniger tragischen Ende entwickelt. Dabei sieht er das Ende als wirklich schlimm an, das uns vorgaukelt, jetzt sei alles zum Guten geworden. Und schon fängt er an zu spinnen, was denn alles aus ihm werden könnte. Eine aufrüttelnde Figur vielleicht, die Abenteuer erlebt, die Welt rettet und ganz nebenbei die Partnerin oder den Partner für das ganz weitere Leben erobert, also sämtliche tausend Jahre. Wahrscheinlicher aber würde er innerhalb nur weniger Stunden an einem Unfall sterben, ohne das Leben in allen seinen Facetten ausgekostet zu haben. Oder noch schlimmer an einer unheilbaren Krankheit. Nein, so toll ist es wohl doch nicht, Romanfigur zu werden. Da kann ein anderer über ihn und seinen Werdegang bestimmen und er selbst hat gar keinen Einfluss mehr darauf. Aber vielleicht könnte er einen eigenen Roman schreiben und eine Figur erfinden, die ihm doch ein bisschen ähnlich ist.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.