Bilder

Langsam baut sich das Bild auf. Nein, er hat sich nicht in die achtziger Jahre zurück versetzen lassen und sitzt an einem altertümlichen Rechner, sondern seit Stunden bei einer befreundeten Künstlerin im Atelier. Neben sich eine Packung mit Crackern beobachtet Herr Nipp die gezielten Luftpnselstriche. Unglaublich eigentlich, denkt er, dass so viel weggelassen werden kann und vielleicht muss, um so viel mehr zu sagen. Die Künstlerin schweigt, pfeift manchmal etwas schräg zu den noch viel schrägeren Klängen von Blur.13. Das Vorgehen auf der Leinwand ist methodisch und überlegt. Jeder Strich, jede Fläche sitzt, als sei salles chon immer dort gewesen. Und trotzdem ist Herr Nipp verwirrt. Obwohl alles infrage gestellt , Neues geschaffen wird, erscheint es ihm vertraut. Als habe er Anteil daran oder sei selbst der Schöpfer, dabei ist er definitiv nur ein geduldeter Beobachter. Da entsteht wahre Schönheit und das ohne jegliche Attitüde zum Hübschen oder gar ironische Anleihen im Kitsch. Eine Pflanze entsteht und die Schaffende ist Gott. Gott war wahrscheinlich schon immer weiblich, vermutet Herr Nipp.

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