neue Komposter

Eines kann man nicht sagen, dass die alten Komposter inzwischen das Zeitliche gesegnet hätten. Seit zehn Jahren tun sie ihren Dienst und das mit perfekten Ergebnissen. Der nach drei Jahren entnommene Kompost ist ein Luxusprodukt. Vor Jahren hatte Herr Nipp etwa drei bis vier Tonnen geschnittener grüner Sandsteine aus Anröchte bekommen, sie kurzerhand zu drei Nischen aufegeschichtet und die, von vorne mit einer flexiblen Mauer zugestellten Kammern ihre Arbeit machen lassen. Alle Gartenabfälle kamen forthin dort hinein und als braunes Gebrüsel zum Düngen der Beete wieder heraus. Eine Dreikomposterwirtschaft ist schlüssig, weil dann auch meist die Zweige mit verrottet sind. Ganz widerständiges Geäst wandert eben für weitere drei Jahre in das lebendige System der Gartenabfallbeseitigung. Zehn Jahre lang war das wirklich gut gegangen, doch jetzt verlangte der eine, meist mürrische Nachbar, dass die kleinen architektonischen Bauwerke mindestsn einen halben Meter von der eigenen Hauswand entfernt werden müssen. Angeblich schadeten sie ansonsten dem Putz. Herr Nipp widerstrebte der Abbau, wusste er doch, wieviel Arbeit das ist. Aber schließlich half zögern und zaudern nichts. Von einem Bekannten hatte er sich Brista- Metallgitterkomposter besorgt, Stein für Stein beiseite getragen und geschwitzt, viel geschwitzt. Jetzt ist alles fertig für die nächsten Jahre, die Tiere, Bakterien und Pilze dürfen wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Fressen und sich vermehren. Und wahrscheinlich wird es auch nächstes Jahr so sein, dass die anderen Nachbarn zur Zeit des Komposteröffnens urplötzlich mit ihren Eimern an der Zaungrenze stehen und ganz freundlich fragen, ob sie nicht ein zwei Füllungen für ihr Blumenbeet bekommen können. Was mit den Steinen geschieht, ist schon jetzt klar. Herr Nipp hat sie einem Freund übereignet, der daraus ein Hochbeet der robusten Art bauen will.

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