Hintergrund

Regelmäßig klackt es hinter ihm, die Schallplatte ist zum Ende gekommen und Herr Nipp hat noch keine Zeit gefunden. Er müsste aufstehen, die Platte von rotierenden Plattenteller nehmen, da er keinen Automaten besitzt, und herumdrehen. Ja, er müsste so einiges, aber ehrlich gesagt genießt er gerade diesen Zustand. Die Tür zur Terrasse ist weit aufgeschoben, draußen hört er das Liebeslied einer Amsel, die irgendwo auf einem erhöhten Posten sitzt, jäh unterbrochen vom Kreischen einer Elster. Die Sonne wandert langsam, was an den Schatten der Bäume einwandfrei zu erkennen ist. Irgendwo in der Nachbarschaft schreit, brüllt und quiekt jener Nachbarsjunge, der gerade mit dem Ball spielt. Wenn der draußen ist, ist immer sofort die gesamte Nachbarschaft in Aufruhr. Der braucht das und merkt es wahrscheinlich gar nicht. Solange die beiden Dackel nicht dazu blödsinnig bellen, lässt sich die Geräuschkulisse ertragen und Herr Nipp hat ja gelernt zu filtern und das ist dann eine Kunst für sich. Er bekommt Waffelhunger, erhebt sich, dreht die Schallplatte herum und geht in die Küche. Dort wird er zunächst im Takt der Klänge 6 Eier aufschlagen, sie mit Wasser, Zucker und Fett verrühren, danach gemahlene Mandeln hinzugeben und sehen, wie die beiden Rühreisen den ganzen Teig gleichmäßig verarbeiten. Erst dann gibt er Vanillinzucker, Bourbonvanille und Mehl sowie Bachpulver in die Schüssel. Der Teig muss diese ganz besondere Konsistenz und Textur haben, damit die Waffeln auch wirklich gut schmecken. Und ein Rest des Teigs wird er in ein Schüsselchen geben, damit seine mitbewohnerin oben aus dem Haus die einzelnen Herzen darein tunken kann. Lecker!

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.