Länge

„Es gab mal Zeiten, in denen hast du richtig lange Geschichten geschrieben. Da hast du die Charaktere ausgearbeitet, da hatten die Dinge, über die du berichtet hast so eine Tiefe, in die man sich fallen lassen konnte. Damals hatte ich immer das Gefühl, dass du das alles selbst erlebt hattest. Jeder Satz hatte seine ganz eigene Farbe, jedes Satzzeichen seine ganz besondere Bedeutung, die Zeit wurde erklärt, der Kontext auch und alles schien so haarscharf platziert zu sein. Damals erkannte ich keine Zufälligkeiten, alles ergab Sinn. Selbst die Sinnlosigkeit. Wenn du eine Figur beschrieben hast, hatte ich immer das Gefühl, dass man die Haut erkennt, ja ihren Duft oder strengen Geruch erahnen kann. Wenn jemand im Wald spazierte, war das auf der Haut zu spüren, die Luftzüge, die Ahnung, alles das. Und heute – heute sind deine Texte so nüchtern, da muss man sich alles selbst dazu denken.“ „Ja.“

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