Romananfang

Entgegen aller Wahrscheinlichkeit schreibt Herr Nipp von Zeit zu „nie“ Texte. Die meisten von diesen verlaufen sich sich gelinde gesagt im Sand. Auf seinem Rechner finden sich aber immerhin drei bis sieben angefangene Romane, einige nie beendete Kurzgeschichten und wirklich überzeugende Romananfänge. Immer wenn er eine Platte seiner alten Musikhelden auflegt, zum Beispiel „digital ist besser“ von Tocotronic mit überragend wundervoll kitschigen Texten des Dirk von Lotzow, bekommt er solche Anfälle von Schreibwut. Dann (Niemals sollte ein Folgesatz mit „dann“ beginnen, hat ihm einmal ein Lehrer gesagt, das sei stilistisch sowas von PEINLICH…den Rest des Salmons kann sich ein jeder plastisch ausmalen. Dann hat dieser Lehrer, ein Verfechter der Lehren Sol Steins, hat irgendwann übrigens Magengeschwüre bekommen. Wahrscheinlich haben ihn seine Schüler mit dauernden „danns“ so sehr geärgert, dass er ständig Magensäure in riesigen Mengen produziert hat.) …also: Dann nimmt er ein Papier aus der Schublade und beginnt völlig konzeptlos zu schreiben. Er ist kein Verfechter der Lehren Sol Steins, hat wahrscheinlich noch nicht einmal etwas davon gehört. Aber die Anfänge seiner Texte haben was. Ja. Nein, er wird niemals einen Roman beenden können, da immer noch etwas zu erzählen ist, es gibt eben kein Ende, das hat er inzwischen erkannt. Aber morgen wird ein solcher Anfang mal hier veröffentlicht. Ende.

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