o.T.

Herr Nipp hat etwas für ihn selbst völlig Verrücktes getan, er war zu einer Vernissage in einer kleinen Galerie. Ins Museum geht er beizieten ja wirklich gerne, aber Galeriebesuche sind schon eine völlig neue Erfahrung für ihn. Dass er irgendwann in den achtziger Jahren ebensolches mehrfach getan hat, ist ihm wohl völlig entfallen, vielleicht war es über der Jahre auch ein Verdrängungsprozess. Eine Vernissage allerdings ist noch einmal eine Stufe höher, denkt er. Die Atmosphäre ist prickelnd bis gespannt, wieviele Leute werden wohl kommen und vielleicht noch wichtiger, wer? Wird er Gelegenheit mit dem Künstler einige worte zu wechseln oder handelt es sich um ein arrogantes A. ? Man kann ja nie wissen, mit welchem Klientel man es wohl zu tun haben könnte. Aber womit er nicht gerechnet hat, ist die Freundlichkeit und offenbare Verbindlichkeit. Sowohl die Gäste, Galeristin also auch die Künstlerin ist von ausgesuchter Höflichkeit. Sogar der kostenfrei angebotene Rotwein ist durchaus trinkbar. Die Bilder gefallen ihm gutAlles passt soweit, traurig allein, dass so viele Bilder einfach keinen Titel haben.

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