früh morgens

Die ganze Nacht konnte er nicht schlafen, vielleicht auch, weil so viel passiert war, das ihm keine Ruhe lässt (nein, nicht ließ). Kurz eingenickert war er, nur ganz kurz und hatte wildeste Träume gehabt, dann lag er wieder wach, versuchte die Konturen der Dinge im Raum auszumachen und erhielt ein immer klareres Bild, nicht dass es heller wurde, sondern die Augen verbanden sich langsam mit den Erinnerungen an den Raum. Aufgestanden war Herr Nipp dann gegen drei Uhr schließlich, hatte sich einige Orangen geschnitten und sie mit Genuss gegessen. Eine neue Schallplatte hatte er aufgelegt, Musik gehört und gelesen, etwas geschrieben auch und war in den Gedanken doch niemals bei der Sache gewesen. Und dann hatte er sich angezogen und war schon um sieben auf dem Wochenmarkt gegangen, hatte Obst, etwas Gemüse, Käse und Eier eingekauft und sich zum ersten Mal in diesem Jahr darüber gefreut, dass ein neues Jahr angefangen hatte, eines mit Unwägbarkeiten, ein hoffnungsvolles, eines mit lauter Möglichkeiten und Entdeckungen und dann kam dieses Aufbruchsgefühl in ihm hoch, das unbewusst in ihm gesteckt hatte, das ihm den Schlaf der Nacht raubende. Nicht das Verlorene sollte wichtig sein in Zukunft, sondern das zu Findende.

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