abrücken

Seine Erziehung sagt ihm, dass ein einmal gefasster Beschluss immer gilt. Seine Erziehung, so ehrlich muss er allerdings auch sein, ist dann doch nicht in allem so gut gelaufen, wie sie es hätte können oder sollen. Sie war und wird immer ein valides und befragbares Teil sein. Als Kind hatte er viele Beschlüsse getroffen und musste doch irgendwann einsehen, dass es besser ist, wenn sie zurück genommen werden. Etwa der Beschluss irgendwann die LVP, die Lehrer Vernichtungs Partei, zu gründen. Damit zeigte sich nur seine Abneigung gegen einen Berufsstand, der zu großen Teilen nicht in der Lage war, ihn, den normalsten aller Menschen, zu verstehen und fernerhin seine Gedanken zu würdigen, die er bis heute eben für gar nicht so abwegig hält, die sich im Gegenteil erst heute bewahrheiten, aber davon muss jetzt nicht gesprochen werden. Jedenfalls hatte er diese Idee irgendwann, als diese im Denken und Handeln wenig wandlungsfähigen Leute ihm zu unwichtig wurden, so gegen Ende der Pubertät, um darüber nachzudenken oder sich zu ärgern, in der Mottenkiste verstaut, vielleicht war es auch die von Kurt Schwitters im Gedicht Anna Blume so verwendete Glutenkiste. Auch die Bedeutung von Beziehungen, sei es nun von ihm gewollt oder von anderen herbeigeführt durch Aussagen wie „Das war es mit uns!“ blieb eben kein Status Quo, der zu erhalten sein. Nichts konnte er über die Jahre so halten, wie es einst gewesen war. Alles sollte sich immer wieder verändern. In einer Zeit, die kein Halt macht, die sich die Veränderung an sich auf die gern geschwungene Fahne geschrieben hatte kein Wunder. Wenn es heißt panta rei, dann ist da wohl etwas dran. All die Dinge, die er über Jahre geplant und durchgeführt hatte, waren eben irgendwann zu einem Ende gekommen. Herr Nipp hat in seinem Leben letztlich begriffen, dass es für den eigenen Fortschritt und die Weiterentwicklung der Persönlichkeit grundlegend wichtig ist, die Situation zu erfassen, zu überdenken und manchmal die Entscheidung zu treffen, davon abzurücken.

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