warten

Wann wohl werden sie kommen, grübelt er. Den Kuchen hat er schon gebacken und Kaffee möchte er gerne frisch servieren. Doch bisher keine Meldung. Kein Anruf, keine Nachricht, nichts. Das macht ihn wirklich unruhig. Es wird doch wohl nichts passiert sein? Er blickt auf die Küchenuhr, die er gestern erst aufgehängt hat, bisher ist er ohne ausgekommen. Er geht kurz in den Keller, um die Ruderfußkrebse zu füttern, tigert umher wie die die Wildkatze von Rilke. Übrigens ein Gedoicht, das Herr Nipp wohl nie so ganz richtig verstanden hatte, damals in der Schule. Die Lehrer, und es war zu verschiedenen Zeiten von verschiedenen behandelt worden, jedenfalls hatten eindeutige Interpretationen dazu, die er nicht nachvollziehen konnte. Jetzt jedenfalls fühlte er sich genau, ja, genau so. Ein Panther, schwarz, der die Gitterstäbe betrachtet. Er geht kurz nach oben, klingelt, niemand da. Er räumt im Schlafzimmer auf. Er hängt die Wäsche auf. Nach und nach wird er sogar etas sauer. Was soll das?
Um pünktlich 15 Uhr klingelt es. Da stehen sie. Er freut sich und ist gleichzeitig missgestimmt. „Da staunst du aber, dass wir genau pünktlich zum verabredeten Termin gekommen sind, und nicht wie sonst immer eine halbe Stunde zu spät, woll?“

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