Haare

Früher einmal, das ist inzwischen auch gut 28 Jahre her, da hatte auch Herr Nipp Haare. Immer weniger wurden es im Lauf der Zeit. Und sein Haupt ziert inzwischen eine ausgewachsene Glatze. Da geht es ihm wie Afrika. Die Wüsten dort werden auch jährlich größer und offenbar lässt sich nichts dagegen tun. Ja, als es anfing, hatte er auch noch den Wahn, mit irgendwelchen Wässerchen dagegen anzukommen, aber es half nichts, die Geheimratsecken wurden größer. Flächenbrände. Der Urwald auf dem Schädel lichtete sich wie jener in Brasilien. Irgendwann konnte er es nicht mehr aushalten und ließ sich die langen Haare schneiden, zunächst vom Friseur, dann mit dem Bartschneider von seiner damaligen Lebenspartnerin, irgendwann konnte er das auch gut allein machen. Jetzt dauert es noch gerade mal sieben Minuten, bis das Wunderwerk des Nullhaarschnitts vollbracht ist. Nur manchmal, wenn er Jungspunte mit ihren tollen Mähnen sieht, wird er ein wenig neidisch, doch niemals lange, denn er weiß immer noch, wieviel Aufwand es war, jeden Morgen die Pracht zu pflegen.

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