Alte Route

Er ist ist seine Studienstadt gefahren. Diese seltsame Stadt, die eigentlich aus einer Aneinandereihung von Kleinstädten oder Großdörfern besteht, dieser sieben-Hügel-Stadt, durch Schwerindustrie geprägt und für ihn der Ort, an dem er sich für einige Jahre verwirklichen konnte. Die Überlandroute und an jeder Stelle weiß er auch nach dreißig Jahren genau, dass gleich ein Blitzer kommt. Und all die nächtlichen Touren damals kommen ihm in den Sinn, wenn er wieder einmal völlig übermüdet durch die Dörfer gerast ist, zunächst mit der Ente, die den schönen Namen Bela mit sich durch die Lande trug, später mit dem Renault Kastenwagen, der dem weniger schönen Namen Versagertoni immer wieder Rechnung trug. Jetzt wurde sein neuer alter blauer Bulli „Tardis“ getauft. Das gefällt ihm, ist nicht auch diese Strecke ein Vortex? Ein Strudel aus Erinnerungen und Musik. Egal in welchem Wagen er diesen Weg gefahren ist, irgendwie gehörte die alte Route immer zu seiner Vorstellung von Heimat. Eine Reise durch Raum und Zeit.

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