Auf dem Plattenteller

Früh morgens hat er es nicht mehr im Bett ausgehalten, er ist und bleibt Frühaufsteher, immerhin geht er etwas verantwortungsbewusster mit dem Zubettgehen um, als dies noch vor einigen Jahren geschah. Sieben Stunden sollten immer drin sein, zur Not muss ein kurzer Mittagsschlaf her. Er hat das Frühstück vorbereitet, eine Scheibe von Blur auf den Plattenteller gelegt, mitgesungen und vor allem ziemlich schräg mitgepfiffen. Er kann nicht anders, diesePopmusik birngt ihm einfach gute Laune ohne Gewissensbisse, man muss einfach die Texte ausblenden, so geht es ihm übrigens auch mit The Cure oder Nick Cave und warum muss man alles von Kasabian verstehen. Oft sind einfach die Klänge wichtiger. Herr Nipp wartet auf seinen Freund, mit dem er frühstücken will. Und als dieser von hinten das Esszimmer, durch die Terrassentür betritt, weiß er schon, dass es gleich Kritik an dieser leichten Musik hageln wird. „Das ist doch albern!“ „Nein, Albarn.“ Aber nein, so kommt es nicht, der Gast hört sehr aufmerksam hin und findet schöne Analogien, vergleicht mit anderen Bands aus den siebzigern und achtzigern. Verblüffend.

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