Schnecken

Es hat die letzten Wochen mehr geregnet als die letzten Jahre zu dieser Zeit, das hat der Schneckenpopulation in seinem Garten sicherlich ein kräftigen Auftrieb gegeben. Also bleibt ihm nichts übrig, als abends oder morgens einzusammeln. Klebriges Geschäft. Und dann… wohin mit den Tieren? Aber er hat auch einige Helfer im Garten, damit ist nicht dies blaugiftige Schneckenkorn gemeint, er will kein Gift im Garten einsetzen. An keiner Stelle dieses gehegten Kleinlebensraums hat Gift in seinen Augen etwas zu suchen. Bestimmte Schaderreger nimmt er stoisch hin, glaubt, dass sich das schnell wieder selbst einpendelt, meistens klappt das auch. Bei den jungen, selbst veredelten Apfelbäumchen hat es leider nicht geklappt, da hat der Ungleiche Borkenkäfer verheerendes geleistet. Immerhin sind dabei gut 12 Bäumchen zugrunde gegangen. Aber meist renken sich die Dinge von alleine ein, wenn man sie nur lässt. So haben sich etwa die Blau- und Kohlmeisen inzwischen darauf eingestellt, Buchsbaumzünsler zu fressen. Und wenn dann mal einige dieser immergrünen Büsche verschwinden, weil sie an Kahlheit eingehen? Vielleicht sollte sich der Gartenbesitzer mal die Frage stellen, welchen ökologischen Nutzen diese Gewächse eigentlich haben. Ähnlich ist es bei den Schnecken. Die Mitstreiter im Unterdrücken der Weichtiere sind entweder ebenfalls solche, nämlich Tigerschnegel oder eher gefiederter und pelziger Natur, außerdem haben sich seit diesem Jahr wieder Molche im Garten angesiedelt. angeblich fressen auch die in ihrer Nichtgartenteichzeit Schnecken jeglicher Größe. Wie das gehen soll, ist Herr Nipp zwar unklar, aber er möchte es gerne glauben. Klar, einige Gemüse werden wohl Opfer der gefräßigen Schleimspurhinterlasser werden, also nicht der Molche, die schleimen nicht, sondern der Weichtiere, aber dafür bieten sie selber dann irgendwann ein wirklich gutes Futter für andere Tiere. Und wenn gar nichts mehr hilft, dann kommt nachts vielleicht auch mal wieder der Igel vorbei, der dieses Jahr leider nicht im Garten überwintert hat, obwohl ihm insgesamt vier abäquate Haufen zur Verfügung gestellt worden waren. Und bis das geschieht, wird Herr Nipp auch weiterhin morgens früh aufstehen und einsammeln. Wo er die Tiere tierfreundlich entsorgt, das bleibt sein Geheimnis.

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