Den Moment halten

Das hatte sich Herr Nipp so einfach vorgestellt, eine Situation herbeiführen, den Moment halten und ihn zu genießen. Mit allem. Damals war er allerdings noch Kind gewesen und es gelang ihm folglich auch, man musste nur daran glauben. Er konnte diese von außen betrachtete Ereignisleere leben. Vielleicht unterbrochen von Essen, Schule, Schlaf. Sich aber in die Situation des hemmungslosen Lesens, Malens, Streifens durch die Natur zu begeben, war für ihn das Größte gewesen, größer als mit den Freunden Fußball zu spielen, denn er war nie der Stürmer gewesen, der die Tore schoss. Eher der Ausputzer hinten am Tor. Vielleicht auch, weil all die sogenannten Kindheitsfreunde ihn damals niemals für das annehmen konnten, was er wirklich war, ein Träumer. Heute hat Herr Nipp diese Fähigkeit längst verloren, er rast durch die Tage und die Zeit und findet kaum einmal Halt. Nur manchmal gibt es einen Menschen, der ihn darauf hinweist, beim Kaffee vielleicht und dann kehrt manchmal ein innere Ruhe ein.

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