Füller

In seiner Vitrine im Wohnzimmer, jener aus den sechziger Jahren, die eigentlich auf dem Sperrmüll hätte landen sollen, hat er immer wieder mal andere Sachen liegen, mal sind es einfache Steine, die er auf seinen Ausflügen und längeren Wanderungen gesammelt hat, mal finden sich auch Weingläser dort, einfache, nicht aus Bleikristall, sondern Pressglas, jene aus denen man herrlich trinken kann und sich auf den Wein konzentriert, ohne darauf achten zu müssen, sie auch ordentlich wieder abzustellen, damit ihnen nichts passiert, weil diese Gläser etwa teurer wären, als der Wein, der aus ihnen getrunken wird. Tatsächlich besitzt er auch eine altmodisch stylische, dafür völlig wertlose Sammlung von Chemikaliengläsern, die auch schon darin präsentiert wurde, die hatte er in irgendeiner Schule abgestaubt, die diese Teile entsorgen wollte, so wie viele alte Schulen Teile ihrer halbwissenschaftlichen Sammlungen derzeit zum Müll geben, weil sie ja so veraltet scheinen und das Digitale so viel wichtiger ist. Zur Zeit hat er dort eine ganze Sammlung an Füllern liegen, die meisten sind angekaut, denn früher hat er regelmäßig seine Stifte zerkaut, immer wenn er nachdenken musste oder einfach abgelenkt war. Nur ein Füllfederhaltzer liegt dort, der keinen Kratzer aufweist, niemals hätte er den angeknabbert; wann auch, er hat ja niemals damit geschrieben. Auch wenn man den vielleicht verkaufen könnte, der hat für Herrn Nipp wirklich keinen Wert.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.