Spiele

Spiele zu spielen, die andere nicht verstehen können oder wollen oder aber missbilligen, weil sie einfach zu kindisch sind oder zu albern oder zu unverständlich, weil niemand die inneren Bezüge über die Zeit zurückverfolgen kann, könnte ihm eine gewisse oder beeser noch ungewisse Freude bereiten, wenn er nicht wüsste, dass es so wäre, dass diese Spiele letztlich immer zu anderweitigem Missvergnügen führen; so stellt er solche Spiele also lieber zu Gunsten einer weniger angespannten Stimmung ein, nicht immer, aber doch meistens. Er legt das angeblich so intelligente drahtlose Telephon beiseite und nimmt den Stift in die Hand. Er schreibt Wortkolonnen um Wortkolonnen und lässt sich von den Wortbedeutungen gern treiben, vom Gelächter der Menschen, die ganz in seiner Nähe feiern, die ihre achtlosen Kleingespräche führen und sich unterbewusst von Thema zu Thema treiben lassen. Immer dann dieses eine Thema verlassen, wenn es zu anstrengend wird oder das Terrain der Oberfläche verlässt, immer dann, wenn sich andeutet, dass ein Satz oder Beitrag nicht zu einer Pointe führen wird oder kann. Dieses Hopsen von hier nach dort, ohne an einer Sache zu klammern, ohne sie völlig zu hinterfragen, scheint eine ungezwungene erfolgreiche Kommunikation auszumachen. Er zieht sich nach einiger Zeit der Beobachtung, des absichtslosen Lauschens ohne Ziel zurück und stellt sich unter die Dusche. Vielleicht hilft ja das kalte Wasser, das spierische zu beenden und zu gewisser Ernsthaftigkeit zurückzukehren. Sicher aber hilft es, für eine gewisse Zeit die lästigen Mücken abzuwehren, die allein diesen Abend schon drei mal erfoglreich waren.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.