Wolken

Mehrere Pferde sind inzwischen am Fenster vorbeigeflogen, auch einige Drachen, ein wirklich putziges Kaninchen und dieser wollige Pudel, den er schon häufiger gesehen hat. Wenn er Männchen macht oder einen Knochen in der Schnauze hat. Da tollten auch drei tollpatschige Wildschweine mit einem Sportwagen und tatsächlich hat er schon eine wirklich schauderliche Heeresschlacht mit Streitrössern und geharnischten Amazonen gesehen. Ein stetes Geschiebe der Massen. Die Frühlingswolken, die sich durch die eigentlich viel zu kalte Luft schieben, haben keine Eile, bewegen sich fast behäbig. Manchmal scheint es, als würde sich gar nichts tun.
Dann schaut er Minuten später von seinem Platz auf und muss feststellen, dass schon wieder alles anders ist. Die trägen Tage des Wartens sind ihm wirklich zuwider. Ohne Chance auf Abwechslung, abgesehen vom Himmel, sitzt er auf seinem Platz und wartet bis jemand kommt. Jemand kommt, um ihn abzulösen. Man hatte ihm gesagt, er solle warten und beobachten. Alles. Also schaut er meist in den Himmel, schaut den bewegten Bildern dort zu, interessiert sich nicht für die Menschen, die sich in das und aus dem Gebäude begeben haben. Er will nur noch hier weg, ntiert keine besonderen Vorkommnisse und spielt mit dem Gedanken, zumindest mal eben die Toilette aufsuchen zu gehen. Erst zwei Stunden später wird der geerdete Herr Nipp abgelöst werden. Man wird ihn aus süßen Träumen wecken. Schafwolken machen auf Dauer müde.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.