Geschichten schreiben oder andere Texte

Tatsächlich schreibt er manchmal Texte, immer wenn ihm danach ist. Sie sind nicht groß, auch stilistisch ist sicher einiges daran zu bemängeln, zumindest einer seiner Freunde sagt ihm klar und lakonisch, er mache schließlich keine Kunst. Er ist auch niemals intellektuell so bewandert wie die großen Schriftsteller gewesen, jene Lyriker und Romanciers, die mit ihren Geschichten und Poemen, mit ihren Dramen und Essays unsere geistige Landschaft prägen. Aber immerhin kann er ungefähr das ausdrücken, was zu sagen ist und hat erkannt, dass es zuweilen neuer Worte bedarf, wenn die Sprache fehlt. Dann, wenn das Wort mehr eine Chiffre oder eine Metapher sein soll. So drei vier rhetorische Figuren hat er sich durchaus erfolgreich angeeignet und setzt sie regelmäßig wie effektiv ein. Meistens gab es ein Erlebnis, das er verwertet, etwa das nächtliche Schlendern durch eine fremde Stadt oder der Spaiziergang im Sommer an und durch einen wilden Bach in den Bergen Spaniens, bei dem einer der Freunde fast ertrunken wäre. Aber meistens sind die Texte von einer Harmlosigkeit erfüllt, die fast schon schmerzhaft anmutet. In diesem Sinne reflektieren seine literarischen Bemühungen durchaus den Zeitgeist, ohne zu wissen, was sie da eigentlich tun. Manchmal versteigt er sich sogar zu einem doch eher flachen Witzchen. Das Wichtigste aber ist, dass es ihm selber Freude bereitet. Und irgendwann einmal wird Herr Nipp sein erstes eigenes Buch veröffentlichen.

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