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Gestern meine neuste Idee ausgearbeitet für den nächstjährigen 1. April:

 

„Instantkunst aus dem Atelier“

„Entwicklung scheint einen neuen internationalen Trend zu setzen. In monatelangen Testreihen entwickelten einige Mitglieder der Ateliergemeinschaft nach dem Vorbild von Instantkaffee und -suppen ein neues Verfahren zur Umwandlung jeglicher Kunstwerke in handliche Tütenware. Dabei wurden sie aus der heimischen Wirtschaft tatkräftig unterstützt. Instant passt schließlich in jede Küche. „Wir mussten feststellen, dass es in vielen Haushalten zwar keine Kunst gibt, jedoch die Wände auch zu klein für unsere Formate sind,“ berichtet der Informationsbeauftragte. Anstatt nun kleinere Kunst zu fertigen („Das wäre zu einfach gewesen.“), steckten sie ihre Köpfe in einer Klausurtagung zusammen und erfanden Kunst neu. Große Bildwerke, sowohl Leinwände als auch Plastiken, werden hierzu in extra hierfür entwickelten Maschinen in feinste Partikel umgewandelt und in ökologisch unbedenkliche Papiertüten verpackt.

Bei Bedarf kann die Instantkunst mit heißem Wasser und einem Schuss Leim aufgebrüht und damit zu neuer Größe geweckt werden. Praktischerweise kann man die Größe individuell wählen, indem man einfach mehrere Tüten hinzugibt. Dieses neuartige Verfahren ist inzwischen erfolgreich als Patent und Marke angemeldet worden. In Zukunft wird es unter dem Namen Inst-Art vermarktet werden. Zurzeit steht man in Verhandlung mit verschiedenen Kunstkonzernen (KK), die sich sehr interessiert an der Vermarktung gezeigt haben. Sie überprüfen nun die Einführung eines neuen Galeristenstandards. Durch die großzügigen Offerten können sich die Entwickler nun auch standortunabhängig machen. Daher erscheint ein alleiniger Verbleib in den alten Räumlichkeiten des Ateliers schon fast als spekulativ. Auch ein Einraumkonzept als Outlet-Store wäre denkbar. Tatsächlich hat auch die Leuchtenindustrie eine Zusammenarbeit angekündigt. Da eine grundsätzliche Umstellung auf LEDs ansteht, sehen sie sich gezwungen, neue Lichtkonzepte zu entwickeln, um auch bekannte Größen der vergangenen Produktion auf das Kleinstformat umzustellen.“

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