bei geschlossenen Läden

Morgens wartet er zu Zeit, bis alle aufgewacht sind, ab. Er hat mit Freunden ein Ferienhaus angemietet und diese haben die Gewohnheit, wesentlich länger zu schlafen, als er es gewohnt ist. Wenn Herr Nipp inzwischen gegen sieben erst aufwacht, kann das wohl schon als echt gemeintes Entgegenkommen gewertet werden. Die anderen aber ziehen es vor, die Augen erst gegen neun oder halb zehn zu öffnen und dann noch eine Weile liegen zu bleiben. „Es ist so gemütlich im Bett.“ Diese Zwischenzeit nutzt er zum Lesen. Er hat sich für die Woche Urlaub zwei Bücher mit etwa tausend Seiten mitgenommen, einen historischen Roman von Michael Niemi und einen völlig abgedrehten Cyberpunk- Thriller von Terry Miles. Beides sogenannte Schmöker, heute sagt man wohl Pageturner, das andere Wort ist in unsere hyperhippen Zeit zu altmodisch oder für den jungen Leser verständlicher zu oldschool. Leider sind die inzwischen ausgelesen und jetzt sitzt er eben am Fußende des Bettes und schreibt. Nur die Fensterläden öffnet er nicht, obwohl draußen die Sonne scheint, denn die quietschen furchtbar und wahrscheinlich würde er alle wecken.

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