Melencolia

Den alten Druck von Albrecht Dürer hat er vor Augen, wenn es ihn manchmal überkommt. Dieses Gefühl verlorener Zeit oder besser gesagt Jugend, die irgendwann eben einfach abhanden gekommen war. Dann erfasst ihn zuweilen eine gewisse Melancholie, alle Dinge scheinen ihm verstreut herum zu liegen. Man müsste alles nur aufheben und in eine Ordnung bringen und schon könnte Weltbewegendes entstehen. Kunst vielleicht oder Musik, ein Text oder gar eine Erfindung, die alles ins Wanken bringt. Und er sitzt nur da, denkt nach oder hat das Gefühl, dass er diese Nacht unbedingt noch nach draußen muss, die Beine bewegen. Alles nimmt er intensiv, geradezu körperlich wahr, die Klänge, die Farben, Dunkelheit und Kälte, alles ein Stimulus, den er nicht zu fassen bekommt, nicht zu ordnen. Und manchmal fragt er sich dann, wann das wohl anfing, dass ihm die Jugend entglitten ist.

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