Die Haustür schlägt mit einem Kratzen zu.
Klickend schließt das Schloss.
Die Treppe herunter über den selbst gelegten Weg aus rotem Sandstein.
War das ein Vergnügen, diese Wegplatten zu suchen, auszugraben, gemeinsam den Boden vorzubereiten und dann die verschieden starken Steine in das Gefüge einzupassen.
Inzwischen schon fast vergessen, das Zusammenwirken, meist sprachlos, mit Blicken und dem Tun der Hände.
Das Schaufeln und Glattziehen, das Auswählen, Anpassen, Abstreuen
Das Klopfen mit dem Gummihammer
Das Überprüfen auf Feastigkeit
Manchmal nachfüllen, wenn der Stein wackelte.
Heraus in die Straßenfluchten
mal ganz neu gemacht – ungewollt
mal sich selbst überlassen seit Jahrzehnten – ungewollt
selten Kopfstein, mal Betonpflaster, meist Asphalt
es lebe das Praktische
zwischen den seltenen Parkmöglichkeiten Architektenpetersilie
andere nennen diese Funktionsbepflanzungen auch Bäume
Amber, Ginko, Tulpenbaum
kein ökologischer Nutzen, klar
aber grün in den Straßen, das zählt
und wer macht sich schon Gedanken darob
Nahrung für Tiere wird auch überbewertet
wovon sollen die vielbeschworenen Bienen leben
die Vögel und Eichhörnchen, die anderen Insekten
Insektenhotels liefern keine Nahrung
Greenwashing heißt so etwas wohl
es gab mal Nussbäume, Kastanien, Rotdorn
es gab mal Ahorn, Weißbuche, Birke
Futter en masse
den Geschäften entgegen
den Kettengeschäften
nur wenige echte Einzelhändler
der Systemgastronomie entgegen
wo sind die Eckkneipen eigentlich geblieben?
Na, es geht gegen Wochenende
mal wieder die ätzenden Parolen der Nazis
nahe der roten Kirche
und die Demokraten finden keine eigene Sprache
über den Markt, der kleiner wird
die verbliebenen Stände, letzter Rest
Brötchen vom Dinkelbäcker
vielleicht beim Plattendealer eine Vinylscheibe finden
die Anlagen dort ein unerfüllter Traum
ein netter und kurzer Plausch
Austausch von Zynismen
herzlich lachen
und dann ganz schnell wieder heim
Rückzug mit der ergatterten Musik
zurückziehen
zurückziehen
zurückziehen
—
immer weiter zurückziehen
—
ins Schneckenhaus