Schreiben

Um zu schreiben, musst du erleben und ausprobieren und fühlen und scheitern und stolpern und siegen und schreiben und wegstreichen und übriglassen und ergänzen und vergessen und wissen und recherchieren und fragen und lesen und verzweifeln und noch weiter leben und dich nicht zurückziehen und Freunde treffen und hadern und viel lachen und im Wald spazieren gehen und im See tauchen und dich selbst überraschen und nichts daran glauben, was dir die anderen raten und Flaschen drehen und Flaschen leeren und hinterfragen (vor allem, was du selbst verfasst hast) und ersetzen und stauchen und neu zusammensetzen und abkürzen und vollstopfen und Rad fahren und irgendwo auf einer Bank in der Natur ( egal wo) sitzen bis es dunkel wird und in das Großstatdleben abtauchen und dich wundern können und blau und blau unterscheiden und nicht auf die eigenen Finger schauen beim Schreiben, sondern ihnen ihren Lauf lassen und Schmutz und Material unterscheiden können und überhaupt unterscheiden können und lernen, wie man echte Gespräche baut und alles kurz und klein hauen und dich genau darüber ärgern, weil du nun alles wieder zusammenfügen musst und endlich die stark riechende Lilie aus deiner Umgebung entfernen, weil sie dich sonst noch kirre macht und die Fische füttern, weil sie sicherlich schon wieder Hunger haben und manachmal in den Spiegel gucken und die Schallplatte herumdrehen, weil die Musik schon wieder aus ist und aufhören in der Nase zu popeln, du bist doch schließlich kein Mukovore und endlich diesen nervigen Splitter aus dem Finger entfernen und mal eben gucken, ob noch Holz im Ofen liegt und den Blick einfach mal schweifen lassen und nicht daran glauben, dass es Fehler gibt und alles alles als Material anerkennen, vielleicht wirst du es noch einmal brauchen und auf keinen Fall solltest du Texte wie diese lesen.

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