wiesend

Oberhalb der Wiese verläuft ein Weg, den beizeiten verbotenerweise auch von Fahrer als Abkürzung verwendet wird, aber das kommt abends selten vor. Normalerweise benutzen ihn Fußgänger, die ihre Hunde Gassi führen. Drei vier Mal pro Stunde. Meistens zu zweit, manchmal allein, ganz selten Mal drei oder mehr. Eine genaue Statistik gibt es seines Wissens darüber allerdings nicht. Er wird eben benutzt, so wie jeder andere ländliche Weg auch gebraucht wird. Fertig. Als Herr Nipp sich auf die Rastbank unterhalb der Weide setzt, steht keine zwanzig Meter vor ihm ein wirklich prächtiger Bulle und schaut ihn scheinbar unbeteiligt und doch sehr stolz an. Er steht allein da. Wo die sechs Rinder und Kälber sind, ist von dem Sitzplatz nicht auszumachen. Ist auch egal, hier führen gerade zwei echte Kerle ein Blickgefecht und keiner will verlieren. Plötzlich kommen die drei Kälber im albernen Galopp um die Ecke gesprintet, sie scheinen fast zu lachen, dann die drei Rinder. Und schon ist alles vergessen, der Bulle hat mit seinem stattlichen Harem gewonnen.

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