Verkriechen

„Du kannst dich für einige Stunden, mag sein einige Tage oder sogar Monate unter der Bettdecke oder vor dem Bildschirm verkriechen, aber irgendwann musst du dich der Realität stellen.“ Nipp Nipp kann sich genau an diesen Ausspruch eines seiner ehemaligen Professoren erinnern. In welcher Situation das vorkam allerdings, das weiß er nicht mehr, das ist auch egal. Dieser Satz ist ihm jedoch zum beflügelten Wort geworden. Und er weiß natürlich auch, warum dies so ist. Es gibt Tage, an denen er sich zurückzieht in seinen Bau, die Tür hinter sich zu zieht, den Rechner zu sich hinzieht, aufklappt und Serien zum Erbrechen guckt oder auch sich in Büchern verliert. Und immer weiß er, dass es einen Grund dafür gibt. Einen Grund, dem er sich irgendwann widmen muss. Und hinterher stellt sich meist heraus, dass er gar nicht so viel Zeit mit Blödsinn hätte verplempern müssen, meist wäre ein offenes Gespräch mit ebensolchem Visier ein Dosenöffner für die vermeintliche Büchse der Pandora gewesen, die sich dann als einfaches Gemüse, Kokosmilch oder schon mal als Motoröl entpuppt. Ja, denkt er, das ist es, was mein Leben so lebenswert macht, dass ich alles in Bildern verstecken kann.

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