Schlecht Apfelessen

Er hat in den Apfel gebissen und dies im gleichen Augenblick bereut. Nicht dass der etwa schlecht wäre, durchaus frisch wirkt er, sagt man nicht, der sieht wie gemalt aus? Rote Backen auf grünem Grund. Perfektes Aussehen, doch drunter? An einen Tag in der Kindheit fühlt er sich erinnert. Schule. Siebte Klasse. Große Pause. Wie immer hatte er damals einen Apfel aus dem eigenen Garten mit, vielleicht einen fleckigen Discoverey oder eine unförmige Schafsnase, daran kann er sich partout nicht mehr erinnern, ist letztlich auch egal. Auf jeden Fall war es einer dieser Äpfel, bei denen er heute sagen würde: „So wie ein Apfel sein muss.“ Ordentlich Süße und Säure, etwas Herbheit, eigener Geschmack, mit anderen Worten echt lecker. Der neue Schüler posierte damals mit einem perfekt aussehenden Granny Smith. Grasgrün. Sie hatten getauscht, danach nie wieder. Warum, um Himmels Willen, hatte er sich nach so langer Zeit dieses gewachste Bild von ein Apfel andrehen lassen? Und vor allem, wie kann er diese, nennen wir sie Frucht, unbemerkt verschwinden lassen? Nie wieder wird ihm das passieren.

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